Freitag, 31. Dezember 2010



365 und eine Nacht

Das erste Jahr hier in Dubai geht zu Ende. Um das einzuläuten, haben wir 2 unvergessliche Tage im Bab Al Shams Desert Resort verbracht. Es war das wohl eindrucksvollste Hotel, das wir beide je gesehen oder erlebt haben. Man fühlt sich wirklich wie in einer alten arabischen Stadt, überall gibt es Winkel und Nieschen um sich niederzulassen, die gesamte Anlange ist wie eine Oase angelegt. Es gibt unzählige Brunnen, Wasserläufe, Terrassen und eine riesige Poollandschaft...dahinter liegen die unendlichen Weiten der Wüste.
Unser Zimmer war ebenfalls sehr gemühtlich, altarabisch eingerichtet, einschließlich unserer eigenen Terrasse. Auch das Badezimmer war im gleichen Stil gehalten, die übergroße Badewanne war in einer eigenen kleinen Ecke, fast wie ein eigenes, kleines Zimmer. Alle Amaturen bestanden aus alt aussehenden Designerteilen.
Die Bediensteten waren überaus freundlich und hatten immer ein Lächeln auf den Lippen. Jeden Tag gab es zum Sonnenuntergang am Rande der Wüste eine kleine Falkenshow und Kamele standen zum Reiten bereit.
Die Nächte waren empfindlich kalt, doch wir haben es uns nicht nehmen lassen einmal mitten in der Wüste Abendbrot zu essen, in arabischer Tradition mit einem riesen Spektakel. Das war möglich in dem hoteleigenem Restaurant "Al Hadeera". Ein sehr großes, arabisches Buffet mit frischen Speisen, Gegrilltem und Salaten standen für uns bereit. Den ganzen Abend bis 24 Uhr wurde das Essen von einer Show begleitet. Wir sind lange dort geblieben und haben die Stimmung genossen, bevor wir wieder in unser kleines arabisches Haus im Hotel zurückgekehrt sind.
Das Hotel wird uns noch lange in unseren Erinnerungen herumspuken, es scheint einer dieser besonderen Plätze auf dieser Erde zu sein.
Jetzt gleich geht es auf in die Innenstadt von Dubai, Downtown Burj Khalifa, zum großen Showdown. Man sagt ein riesen Feuerwerk soll dort heute stattfinden und wir sind schon gespannt.
In diesem Sinne wünschen wir euch allen einen Guten Rutsch und ein gesundes, neues Jahr 2011!!!

Sonntag, 26. Dezember 2010


Der 24. Dezember in Dubai

Weihnachtsstress, damit begann der Heiligabend für uns beide hier in Dubai. Wir haben die Weihnachtseinkäufe etwas vor uns hergeschoben, deswegen hatten wir am Heiligabend noch einiges zu tun. Auf der Einkaufsliste standen:
- eine Gans
- ein Gänsebräter
- Beifuss
- Sauerkraut
- Rotkraut
Natürlich waren das nicht die einzigsten Sachen, ich habe hier nur die aufgeführt, die Probleme bereitet haben.
Gänse gab es noch zu Genüge...allerdings hat uns der Blick aufs Preisschild abgeschreckt. 94 Euro zahlt man hier für solch ein 4kg Federvieh. Da es der erste Weihnachtsbraten ist, den wir zubereitet haben, wollten wir soviel Geld nicht ausgeben. Deswegen haben wir uns für eine Ente entschieden, die bei nur 16 Euro lag (2,6kg).
Beifuss war nicht auffindbar, Thymian ausverkauft, nur in der Ecke der Orientalischen Gewürze haben wir noch ein Tütchen mit Thymian finden können.
Gänsebräter gibt es prinzipiell nicht, die meisten Pfannen sind viel zu klein oder haben keinen Deckel. In einem Luxusladen gab es den Gänsebräter für rund 400 Euro...
Es hat eine ganze Weile gedauert, aber wir haben dann noch eine verwendbare Pfanne mit Deckel gefunden, ich glaube wir haben insgesamt 4 Stunden danach gesucht.
Rotkraut und Sauerkraut? ...ein Blick oben auf das Bild verrät, dass wir das nicht gefunden haben, selbst in den allergrößten Supermärkten ist es unauffindbar, deswegen nur Mischgemüse.
Aber die Ente (zubereitet von mir) mit Klößen (zubereitet von Karo) ist uns richtig gut gelungen, es war ein Festessen. Sogar die aufwendig hergestellte Soße war unglaublich schmackhaft. Als ich die Ente zugenäht habe, dachte ich, dass auch der Beruf "Chirurg" etwas für mich wäre.
Dann gab es Geschenke...ich bekam Weizenbiergläser, eine Weltkarte in die man Nadeln stecken kann, ein Buch zum lesen, viele viele DVDs und Naschwerk. Danke hier nochmal an meine Eltern für DVDs etc.
Für Karo habe ich mir etwas Besonderes überlegt, vom 29.-31.12. werden wir beide in die Wüste aufbrechen. Nicht etwa wieder mit dem Zelt, nein es geht in eines der einzigartigsten Hotels der Welt, dem "Bab Al Shams". Ein Luxushotel, das einer alten arabischen Stadt nachempfunden ist, die mitten in den Dünen steht. Natürlich mit Spa, einen Restaurant in den Dünen und allem Drum und Dran...wir freuen uns schon sehr.
Nun ist nur noch Eins offen: wo Silvester feiern?
In Dubai gibt es unzählige Veranstaltungen...Kostenpunkt 1500 EURO pro Person mit Essen und Getränken...ich glaube das verbringen wir dann doch lieber hier in Marina am Strand und sehen uns all die Feuerwerke von hier aus an...

Mittwoch, 8. Dezember 2010


Ein gesundes, neues Jahr
Heut ist es soweit, es ist der erste Tag im neuen Jahr. Schon lange haben wir darauf hingefiebert und nun koennen wir uns endlich alle beglueckwuenschen.
Wir, von unserer Seite, hier in Dubai wuenschen allen ein gesundes und erfolgreiches, neues Jahr 1432!
Anlaesslich des Jahreswechsels ist hier natuerlich Feiertag, um den Beginn eines neuen HJRI Jahres zu feiern.
Doch das ist nicht nur das einzige Ereignis des Wochenendes gewesen, am 2.12.2010 haben wir den 39. Jahrestag der Vereinigten Arabischen Emirate gefeiert. Es ist also wirklich ein sehr junges Land und wir freuen uns schon auf das ganze Tohu-Babohu naechstes Jahr, wenn die runden 40 Jahre gefeiert werden.
Weiteres Thema der Woche: Weihnachtsbaum!
56 Euro legt man hier fuer eine 80cm hohe Nordmanntanne. So ist es, wenn man mitten in der Wueste einen Nadelbaum haben will.
Dieses Wochenende hatten wir nun endlich auch die Ehre Sheikh Mohammed, Bestimmer von Dubai, in der Wueste zu treffen. Begleitet wurde er von ca. 10 Fahrzeugen, darunter einem Krankenwagen und zusaetzlich 4 Polizeiwagen, bei einem Ausritt in den Duenen. Erkannt haben wir ihn eigentlich nur am weissen Mercedes Benz G mit dem Kennzeichen: "Dubai 1". Doch an seiner Echtheit bestand kein Zweifel, der Tumult war einfach zu gross.
So langsam machen wir hier also Kontakte und freuen uns schon auf unseren naechsten Ausflug in die Weiten der Wueste.

Freitag, 26. November 2010


Frühmorgens in Dubai

Wochenende, was macht man also, nachdem man am Abend aus der Bar gekehrt wurde? Man steht gemühtlich auf und läuft am Thermometer vorbei, 47°C, ein netter, warmer Tag. So beginnt hier meist unser Wochenende. Die Sommerkleidung an und dann geht es runter in den Hafen zum Frühstücken, denn dort gibt es das Frühstück den ganzen Tag über, bis tief in die Nacht.
Zugegeben, die oben angezeigte Temperatur ist in der Sonne, habe den Sensor gerade in den Schatten gerückt und es sind nur 36°C, also doch recht kühl. Habe gehört, dass es in Annaberg schneit? Stimmt das denn? Ist der Schnee echt?
Nach dem Frühstück werden wir beide dann zusammen an den Strand schlendern, das Wasser ist jetzt richtig angenehm, man kann sich den ganzen Nachmittag hineinlegen und ein Buch dabei lesen, denn wenn Ebbe ist, hat man an unserem Strand eine Liegewiese, eine Art Sandbank, durch die das 15-20cm flache Wasser immer sanft hindurchströmt.
Schälen uns beide auch im Moment ein bisschen, vom Sonnenbrand...

Samstag, 20. November 2010




Tag 4&5: Al Sawadi Beach Resort - Dubai

Lieber Leser, dies ist der vierte Teil des Oman-Offroad-Blogs. Den Anfang der Geschichte findet ihr etwas weiter unten unter "Tag 1". Wer also alles über unseren Omantrip lesen möchte, sollte etwas nach unten scrollen.

Das Sawadi Beach Resort ist echt ein schönes Hotel, liegt direkt an der Küste des Indischen Ozeans und lädt zum Verweilen ein. Wir hatten ein geräumiges Zimmer, leise Nachbaren, eine nette kleine Bar und einen breiten Strand zur Verfügung. Somit haben wir hier die Reise mit einem Strandtag ausklingen lassen. Der Oman ist noch nicht sooo touristisch, aber wie gesagt, es ist ein echter Geheimtip. Im Hotel waren auch einige deutsche Gäste.
Am Strand haben wir beide dann das oben zu bestaunende Wunderwerk geschaffen. Schloss Finsterstein an der Küste des Indik, im gotischen Stil, welches sogar von kleinen Krebsen bewohnt wurde.
Wir haben jedenfalls den Tag im Hotel sehr genossen und wären echt gerne länger als 2 Nächte geblieben, aber die Arbeit ruft ja morgen wieder und somit mussten wir heute morgen wieder abreisen. Wir sind heil wieder in Dubai angekommen, es waren wirklich schöne und interessante Tage und freuen uns schon auf den nächsten Trip in die Wunderwelt Oman.



Tag 3: Quiyut - Balad Sayt - Al Sawadi

Der dritte Tag war mit Abstand am anstrengensten, für uns und auch für das Auto. Es waren eigentlich nur 70km offroad...70km...6 Stunden. Die Tour führte über einen Bergpass vom Süden des Gebriges in den Norden. Von Quiyut mussten wir wieder ein Stück bergab und dann wieder bergauf fahren um zum Pass zu gelangen. Immer dem GPS vertrauen. Leider war an einem Punkt eine GPS Koordinate der Satellitenkarte falsch. Was nun? Da standen wir mitten in einem Bergdorf an einer Gabelung.
Zu unserem Erstaunen wurden wir in den Bergdörfern immer freundlich begrüßt, man hat gewunken und für die Kinder war es immer ein riesen Spektakel. In dieser Region des Oman sehen die Leute selten Fremde Menschen. Oftmals gibt es in den Dörfern noch keinen Strom, das Wasser muss mit LKW's gebracht werden, gekocht wird über offenem Feuer. Die Menschen dort in den Bergen leben noch wie vor hunderten von Jahren. Man hat einige Ziegen und man baut Datteln an, wenn es genügend Wasser für die Dattelpalmen gibt. Uns hat es wirklich sehr verblüfft, dass man uns Fremden gegenüber so freundlich ist. Einmal haben wir in Quiyut sogar mit einem Einwohner geredet. Er konnte etwas Englisch und meinte dass es nun nachts viel zu kalt ist und dass selten Fremde kommen, aber er schien zufrieden zu sein.
Da standen wir nun in diesem Bergdorf und natürlich hat man uns weitergeholfen, eine Frau hat uns dann den Weg zum Pass gezeigt. Wieder ging es hinauf auf 2.500m. Danach fällt das Gebirge wie so oft nahezu senkrecht ab. Der Abgrund neben der Piste war oftmals über 1000 Meter tief. Von hier ging es nur noch bergab. Auch wieder nur mit der niedrigen Übersetzung. Das Gefälle war so extrem, dass man nach vorn in den Gurt gedrückt wurde. Die normale Motorbremse reicht dabei nicht. Deswegen die niedrige Übersetzung, dabei ist natürlich auch die Motorbremse viel stärker und erlaubt es auch bei solchem Gefälle ohne zu bremsen nicht viel schneller als 10km/h zu werden. Hierbei nur die normale Bremse zu benutzen kann fatale Folgen haben, das Auto wog mit Gepäck über 2,5 Tonnen. Das kann ein plötzliches Kochen der Bremsflüssigkeit, den Verlust des Bremsdruckes und damit das Versagen der Bremse zur Folge haben. Deswegen bin ich nur mit Motorbremse gefahren. Der Weg war extrem rau und ausgefahren, man musste echt aufpassen und das Auto wie auf einem Drahtseil balancieren, wenn ein anderes Auto entgegen kam. Karo ist dabei immer ganz ruhig geblieben.
Im Tal erwartete uns die alte Stadt Balad Sayt. Diese ist noch sehr ursprünglich und auch oben auf dem dritten Bild zu sehen. Auch sie ist an eine Oase angeschlossen, verfügt über Elektrizität, Wasser aus Brunnen und zum ersten Mal seit wir Jebel Shams verlassen haben, gab es wieder Handyempfang, dank 2 riesigen Antennenmasten. Viel Zeit hatten wir dort aber nicht. Wir wollten noch bis an die Ostküste fahren. Also ging es immer weiter durch die Wadis, bis wir endlich an eine Landstraße kamen. Man spürte auch, dass man wieder in einer Art Zivilisation gewesen ist. Von da aus waren es ca. 45min bis an die Küste, wo die Suche nach einem Hotel begann, denn wir wollten duschen, eine richtige Toilette benutzen und auch mal wieder richtig schlafen. Nach einer Stunde rumherirren haben wir auch ein nettes Hotel gleich am Strand gefunden. Es war bereits dunkel. Das letzte freie Zimmer haben wir dort ergattert, zu einem etwas höheren Preis, aber wir waren sehr müde und wir wollten einfach nur einen Platz zum Ruhen. Als wir die Anlage gesehen haben, fiel spontan der Entschluss für 2 Tage zu bleiben.



Tag 2: Jebel Shams - Wadi Tanuf - Quiyut

Oben auf dem ersten Bild sieht man nocheinmal den Angrund. Zwischen meinem Fuß und dem tiefsten Punkt des Canyons auf diesem Bild befindet sich ein Höhenunterschied von 1.500m. Ich brauch sicher nicht erwähnen, dass die Morgentoilette dort oben ein besonderes Vergnügen gewesen ist :)
Wir waren etwas durchgefrohren und konnten die Sonnenstrahlen gut gebrauchen. Nach einem Frühstück ging es weiter in Richtung einer Tropfsteinhöhle, ganz unten im Tal, die Al Hoota Cave. Leider haben wir dort feststellen müssen, dass dieser Platz vollkommen überrannt gewesen ist. Hunderte Inder haben dort an diesem Tag ihre Familien ausgeführt. Somit blieben keine Eintrittskarten für uns übrig und wir haben nur eine Kleinigkeit dort gegessen.
Es ging dann weiter in das Wadi Tanuf. Dieser Einschnitt in die Berge bestand aus einem sehr rauen Offroad-Trail, der in einer kleinen Oase und einem angeschlossenem Dörfchen endete. Im Schatten der Bäume und Palmen haben wir uns niedergelassen und einen Becher Wein getrunken.
Nach einer Stunde Pause führte uns der Plan wieder hinauf in die Berge. Eine 14km lange Auffahrt nach Quiyut stand bevor. Dafür haben wir ca. eine Stunde gebraucht, die Durchschnittsgeschwindigkeit auf diesen rauen Bergwegen ist relativ gering. Teilweise musste hier sogar die niedrige Übersetzung des Land Rovers verwendet werden.
Was das ist: bei vielen Geländewagen hat man die Option von einer sogenannten hohen Übersetzung (für normales Fahren) auf eine niedrige Übersetzung umzuschalten, immer dann, wenn das Auto nicht mehr weiterkommt oder das Gelände zu hart und anspruchsvoll ist. Dabei werden alle Gänge gedrittelt. Das heißt, man fährt bei niedriger Geschwindkeit mit 3 mal höheren Drehzahlen, was dem Antrieb beim An-und Langsamfahren viel mehr Kraft verleiht. Der Land Rover wühlt sich damit nahezu überall hinauf und kann Steigungen von über 45° bewältigen. Der Verbrauch steigt dabei auf 24Liter/100km (egal, im Oman tankt man 80 Liter für umgerechnet 14 Euro).
Natürlich ging es bis ganz nach oben. Kurz vor dem Dörfchen "Quiyut" haben wir dann unser Lager aufgeschlagen, auf 2.300m Höhe mit einer unglaublichen Sicht über das Hadschargebirge. Das Dorf an sich besteht aus genau 8 Häusern und ist nicht sonderlich sehenswert. Wir haben uns lange gewundert, wer so verrückt ist und dort oben wohnt, denn dort gab es nichts außer Stille, nicht ein Windstoß hat in dieser Nacht am Zelt gerüttelt, man konnte nur das eigene Blut durch die Adern fließen hören und das Atmen des anderen...sonst nichts. Die Temperatur sankt in dieser Nacht auf 6°C, wieder bei einer Luftfeuchte geringer als 10%. Man muß immer regelmäßig trinken, denn die geringe Luftfeuchte trocknet den Körper aus. Zudem kommt die dünne Luft, das Aufblasen der Schlafmatraze war ein Kraftakt.
Das dritte Bild Zeigt dann unseren Ausblick vom Zelt kurz nach dem Sonnenaufgang, was für das Frieren in der Nacht entschädigt hat.


Tag 1: Dubai - Jebel Shams

Die Reise begann mit einer größeren Packaktion. 2 Personen brauchen nämlich ganz schön viel Ausrüstung für 5 Tage im Nirgendwo. Darunter natürlich das komplette Campingprogramm, Zelt etc., Proviant, ausreichend Wasser, ein fettes Abschleppseil, genügend Batterien für das GPS, Satellitenbilder der Region in die man fährt, Spanngurte, ein Erste Hilfe Kit, dicke Kleidung, einen klaren Kopf und naja, etwas Alkohol war auch mit dabei, für den Augenblick nachdem man den klaren Kopf abgeschaltet hat.
Die Route ging erst zur Grenze, dort dauert es immer ein Wenig, bis man das Visum endlich in den Händen hält und weiterfahren kann. 40 Euro für Touristen, 10 Euro für Leute, die in den Golfstaaten wohnen, 6 Euro für den Ausreisestempel aus den Emiraten. Sehen wir das mal als Eintrittsgeld für eine ganz besondere Gegend...den Oman.
Knapp 400km Autobahn und Landstraße waren es bis der Offroad Trail begann. Auf dem Weg dorthin kamen wir durch altarabische Städte, kleine Dörfchen und Palmenhaine. Dann wurde die Straße zur Staubpiste und das Abenteuer nahm seinen Lauf. Das erste Ziel war der 3.017m hohe Jebel Shams (Jabal Shams im Oman), der höchste Berg des Omans. Übersetzt heißt das "Sonnenberg". Leider mussten wir feststellen, dass man nicht bis auf den Gipfel fahren kann, dort ist nämlich eine Militärbasis für die Luftraumüberwachung des Omans untergebracht. Somit muss wir uns mit einem Plateau auf 2.000m Höhe zufriedengeben. Dort haben wir unser Zelt aufgeschlagen, an der Steilwand, die man oben im Bild sieht...am Abgrund...1.500m senkrecht ging es vor unserem Zelt in die Tiefe... Wir waren nicht ganz allein dort oben, auch andere haben hier gezeltet, doch es herrschte absolute Stille. Bevor es zu Bett ging, gab es noch ein kühles Bier...nächtliche Temperatur: 9°C, Luftfeuchte geringer als 10%. Leider kam in der Nacht etwas Wind auf, der das Zelt ordentlich geschüttelt hat. Dabei ließ es sich nicht ganz so ruhig schlafen. Außerdem ist man auch mit einigen Geräuschen dort oben noch nicht ganz so vertraut.

Sonntag, 14. November 2010


Exploring Oman
Nun, wie man sieht sind wir mittlerweile Omanliebhaber geworden. Diese Woche sind hier 3 Feiertage und die meisten Leute verlassen Dubai in dieser Zeit. Unsere Tour startet morgen frueh und es geht in das hohe Hadschargebirge. Dort gibt es noch sehr unberuehrte Fleckchen Erde zu bestaunen, darunter natuerlich zahlreiche Wadi's, aber auch hohe Berge.
Der Land Rover war extra nochmal zur Durchsicht. Die Offroad Touren hinterlassen naemlich Spuren, die Motoraufhaengung war gebrochen, allerdings ohne groesseren Schaden zu verursachen. Das wurde bei einem umfangreichen Rundumcheck festgestellt. Jetzt ist aber wieder alles ok. Es gab auch eine neue Fensterwaschanlage, ein Teil der Aussenverkleidung an der Frontscheibe wurde erneuert, ein schoener neuer Kuehlerschlauch und alle internen Filter wurden ebenfalls getauscht. Ich ueberlege eventuell noch einen sogenannten Schnorchel anbringen zu lassen, um in Zukunft auch tieferen Wassserdurchfahrten und dem Staub besser zu trotzen, vielleicht gibt es ja zu Weihnachten ein paar schoene neue Offroadreifen...
Die Tour wird uns hinauf fuehren auf die hoechsten Gipfel des Oman. Wenn es die Gegebenheiten zulassen, werden wir dort auf 2.400m Hoehe eine Nacht zelten. Aber das ist nicht alles, wenn wir es schaffen stehen ausserdem eine Tropfsteinhoehle und die einsamen Schildkroetenstraende des Omans mit auf dem Programm. Wer es nicht weiss, im Oman gibt es die meisten Schildkroetennistplaetze der Welt.
Ich denke der Oman gilt derzeit immernoch als Geheimtip unter Reisenden. Wenn man online schaut, gibt es einige Anbieter, die den Oman als "Individualreise" mit im Programm haben. Auch im Hotel in Muskat habe ich vorwiegend Deutsche und Oesterreicher getroffen. Wer also Lust hat den Oman auch mal zu entdecken, sollte sich mal bei uns dazu anmelden, nach dieser Woche kennen wir mit Sicherheit die schoensten Fleckchen des Landes.

Samstag, 6. November 2010



Ab ins Geröll

So, wir beide haben hier mal ein kleines Video zusammengestellt, das zeigt, was wir an den Wochenenden so treiben. Wir wünschen viel Spaß beim angucken.
Wer Erklärungen zu den seltenen Tierarten im Video haben möchte, der wendet sich bitte an uns!

Donnerstag, 4. November 2010


Donnerstags beim Paragon
Jeden Donnerstag ist es soweit. Zur Mittagspause geht es zum PARAGON. Seid ihr schon einmal in Delhi gewesen? Nein? Muss man auch nicht, denn das Glueck liegt doch so nahe.
Der Paragon ist ein Restaurant, das seit den 70er Jahren hier in Dubai besteht und liegt direkt an der Sheikh Zayed Road.
Wenn man das Restaurant betritt, taucht man ein in eine andere Welt. Es ist als macht man einen Schritt ueber die Schwelle und befindet sich auf einmal mitten in Indien. Der Paragon ist kein 7 Sterne Restaurant fuer uns...fuer alle Taxifahrer und Bauarbeiter aus Indien und Pakistan ist es das aber.
Wir werden mittlerweile immer freundlich begruesst und der Wirt, der oben im Bild ist, freut sich immer wie ein Schneekoenig.
Man muss ein wenig aufpassen, dass man an den Tischen nicht kleben bleibt und auch bevor man sich setzt, sollte man den Stuhl gruendlich auf Speisereste untersuchen.
Es gibt keine Karte, man kann die Speisen frei waehlen, egal was einem gerade einfaellt. Der Wirt wackelt dann meist mit dem Kopf (was in Indien immer "ja" bedeutet) und fragt: "Spicy, non spicy?". Egal was man hier antwortet, das Essen wird scharf sein. "Ok, ok sir, ok".
Die Bestellung wird zeitsparend gleich vom Tisch aus in die Kueche geschrien, meistens besteht das nur aus Lauten. Nein wirklich, was die Bedienung da schreit, kann man keiner Sprache zuordnen, man kann es nichtmal als Worte entziffern.
Danach bringt einem der Wirt ebenfalls eine Speise je nach Lust und Laune, oftmals unterscheidet es sich von dem, was man bestellt hat. Einmal haben wir 4 mal das Gleiche bestellt und jeder hat etwas anderes bekommen. Aber es ist immer lecker. Ein Salat ist immer gratis dabei, meist wird er mit der blossen Hand auf den Teller geworfen. Aber das Gemuese kommt immer frisch.
Es gibt sogar kostenloses Wasser, welches aus einem Hahn in der Wand, mittem im Restaurant gewonnen wird. Hiermit sollte man aber vorsichtig sein.
Ich selbst hatte erst 3 mal nach dem Essen ernstere Magenprobleme, einen meiner Arbeitskollegen hat es auch danach schonmal richtig entschaerft im Buero. Man sollte daher Wissen, der legendaere "Delhi Belly" ist hier ebenfalls oft mit im Preis.
Jedoch schreckt uns das nicht mehr ab. Denn die Speisen schmecken goettlich....MURGH MAKHANI, hier wird es noch nach dem urspruenglichen Rezept aus Indien zubereitet. Einen naeheren Blick in die Kueche sollte man aber lieber nicht wagen. Durch die Hitze, die im Raum steht und die dicke Luft, die man mit dem Messer schneiden kann, tuemmeln sich hier zum einen sehr viele Fliegen, desweiteren ist es nicht ganz so sauber. Die Durchschnittstemperatur im Raum betraegt um die 35 Grad.
Am Ende zahlt man fuer 4 Personen fuer das Essen mit Getraenken, 4 Salaten und frisch gebackenem Brot um die 6 Euro und wird freundlich verabschiedet.
Leider ist es noch eine ganze Woche hin bis zum naechsten Donnerstag...
Paragon, etwas fuer Indienliebhaber!!!

Dienstag, 2. November 2010


Wintereinbruch in Dubai

Nun hat es begonnen. Pünktlich zum Erscheinen meiner Eltern und Jörg ist in Dubai der Winter eingebrochen. Das heißt tagsüber sind wieder angenehme 38-41 Grad, es ist nicht mehr so feucht und auch nachts sind wieder unter 30 Grad, so dass man an manchen Abenden sogar ohne Klimaanlage auskommt. Das Meer ist nun auch nicht mehr über 30 Grad warm und man kann wieder darin baden. Bald werden auch wieder die Sandstürme losgehen und das ist dann fast als ob es schneit.
Ich glaube meine Eltern fanden es hier trotzdem noch zu warm, aber das sind sie ja schon gar nicht mehr so richtig gewöhnt.
Ich denke aber dass es allen sehr gut gefallen hat. Auch Jörg, der leider ohne Carmen anreisen musste, war begeistert von Dubai. Ich denke der Höhepunkt der Woche war eine von mir geführte Land Rover Safari in die mysteriöse Bergwelt des Oman.
Weiterhin haben meine Eltern zusammen mit Karo die Zauberhaften Märkte von Dubai besucht. Anscheinend wurden sie hier von der glühenden Mittagshitze so verwirrt, dass sie sich allerlei nützliche Gegenstände andrehen lassen haben. Doch am Ende waren alle zufrieden und das ist schließlich die Hauptsache.
Oman, wo ist eigentlich der Oman? Ja, viele kennen dieses Land gar nicht. Ich habe es ja hier schon einmal erwähnt, der Oman ist unser Nachbarland und hat viele kleine Naturwunder parat. Diesen Monat planen wir eine 5 tägige Tour durch den Oman, zusammen mit Kollegen und Freunden, anlässlich des zweiten Zuckerfestes, welches man hier "EID" nennt. Im Oman liegen die meisten Schildkrötenstrände der Welt, welche wir noch besuchen wollen und auch die höchsten Gipfel stehen auf dem Programm.
Sonst war in den letzten Wochen eigentlich gar nicht so viel losgewesen. Deswegen gabs auch nix zu schreiben, das wird sich jetzt aber sicher wieder ändern.


Dienstag, 28. September 2010


Nennt uns "Honger"
Tja da ist die Woche in Hong Kong schonwieder vorbei, leider. Was gab es noch zu sehen? Folgendes: die wichtigste Information zuerst. Die Schlange war eine allgemeine Rattenschlange, welche nicht giftig ist, ich haette also auch Glueck gehabt, wenn die Schlange mich gebissen haette. Aber es klingt natuerlich etwas cooler wenn man erzaehlt, dass es eine chinesische Kobra gewesen ist...ich meine, aehnlich sehen sich die beiden Schlangenarten...vielleicht war es ja doch ne Kobra, man weiss es nicht genau...
Weiterhin waren wir ein Tag auf der Insel Cheung Chau. Faehrkosten: 1,80 Euro pro Fahrt, pro Person fuer die erste Klasse.Dort haben wir unzaehlige getrocknete Oktopusse, Haifischflossen fuer die Potenz und Seepferdchen zum Knabbern gesehen. In diesen Snackgeschaeften stinkt es immer hoellisch. Kleine Fischrestaurants laden dort zum Essen ein. Die Fische werden gleich am Hafen vor den Augen der Restaurantgaeste noch auf dem Boot zerhakt oder die Schuppen werden bei lebendigem Leib entfernt. Die Oktopusse hat man einfach mit Scheren in mehrere Teile geschnitten...lebend versteht sich, damit alles bis zur letzten Sekunde frisch ist und damit es die Restaurantbesitzer laenger in der Hitze den Gaesten praesentieren koennen.
Aber die Insel hatte schoene Straende und einsame Buchten und herrliche Waelder zum Wandern. Leider war ich durch die Begegnung mit der Schlange etwas geschaedigt dabei und musste jede Sekunde damit rechnen, dass wieder eine Schlange aus dem Gebuesch schiesst.
Am naechsten Tag ging es mit dem Tragflaechenboot nach Macau. Macau...man hat es schonmal gehoert, aber man weiss nicht so richtig wo man es einordnen soll. Es liegt eine Stunde mit dem Speedboot von Hong Kong entfernt. Es ist eine Spielerstadt, mittlerweile bei Weiten groesser als Las Vegas, denn die Chinesen lieben das Gluecksspiel. Und: Macau ist alles andere als sehenswert. Die schoene Altstadt im portugiesischem Kolonialstil ist uebersaeht mit schmutzigen Schnellimbissen, chinesischem Kitsch und Menschen. Es stinkt nach in Honig gebratenem Rindfleisch, was am Strassenrand verteilt und verkauft wird. Restaurants und Cafes sucht man vergeblich. Es wird Zeit, dass die Kolonialherren zurueckkommen und dort mal ein Wenig fuer Ordnung sorgen.
Deswegen haben wir den Rest des Tages im Hard Rock Hotel am Pool verbracht, was uns richtig gut gefallen hat, denn dieses Hotel ist einfach nur genial.
Am letzten Tag haben wir nicht viel gemacht, ausser dass wir nochmal im Victoria Harbour flannieren waren, dabei entstand auch das obrige Bild. Ich konnte naemlich nicht grossartig herumlaufen, ein Biss der allgemeinen chinesischen Reisszwecke hat fuer einen geschwollenen Fuss gesorgt, der mir im Flugzeug noch zum Verhaengins wurde..."it doesn't look very good", meinte der Flugbegleiter, als er mir den Eisbeutel zum Kuehlen brachte. Aber Karo hat sich reizend um mich gekuemmert, so dass es jetzt alles fast wieder abgeheilt ist, auch wenn es noch etwas seltsam aussieht.
Karos Fazit vom Urlaub: alles in allem war es schoen, Hong Kong ist keine schoene Stadt, aber interessant ist es dann doch.
Mein Fazit: ich will zurueck...es hatte einfach ein gutes Maß an Verruecktheit!

Donnerstag, 23. September 2010


Adrenalinschock...der Traum wird wahr
Auf dem Bild ist der alte Checkerboard Hill zu sehen...leider ist er nun recht zugewachsen, der Flughafen Kai Tak ist ja auch schon seit 12 Jahren geschlossen. In diesem Berg war einst das Leitsystem fuer die Flugzeuge eingebaut. Heute dient er als Wassertank.
Der Aufstieg zum Berg ist nicht so einfach. Der erste Versuch von uns war ueber eine schmale Treppe durch den Wald, den man auf der linken Seite sieht. Vorerst schien alles ok zu sein, wir kamen gut voran. Karo war mir ein Stueck voraus...und dann aufeinmal geschah es: Vor mir schoss eine groessere Schlange aus dem Unterholz und kam mir auf der schmalen Treppe entgegen. Sie war grau und sah glitschig aus, ich konnte nicht ausmachen was fuer eine Schlange es war...ca 1 Meter lang. Ich wusste nur noch eins: renn so schnell du kannst. Ich bin noch nie so schnell eine Treppe hinuntergerannt, aber das Rascheln hinter mir hoerte nicht auf, deswegen bin ich nach links auf den Steilhang gesprungen und dort weitergerannt...man sieht wie steil der Berg an der Seite ist oben auf dem Bild...ich kann mich nicht mehr genau erinnern wie ich das gemacht habe, der Schock war einfach zu gross...ich hatte noch nie so eine Panik.
Danach ist die Schlange Karo begegnet...doch hat ihr nichts getan, die Schlange hat sich einfach in eine Abflussrinne verkrochen...
Es hat lange gedauert bis ich mich beruhigt hatte...dann konnten wir den Berg von einer anderen Seite besteigen. Es ging dann einmal vorn ueber die Betonwand, entlang des Schachbrettmusters und danach ganz nach oben. Und da standen wir. Man kann die Einflugschneise zum Flughafen noch sehen. Der Flughafen Kai Tak ist leider nicht mehr zu erkennen, nur die Halbinsel der Landebahn fuehrt noch hinaus auf das Meer. Derzeit wird aber dort gebaut.
Wir haben alles probiert, doch man gelangt nicht auf die Insel. Nur eine kleine Flugschule am Rand erinnert noch an die wilden Zeiten des Flughafens...
Kai Tak ist nun in meiner Liste abgehakt...wir werden jetzt etwas trinken gehen, denn der Schreck sitzt mir noch immer in den Gliedern.
Good bye Kai Tak...and thank you!

Dienstag, 21. September 2010


Durch den Monsun: Hong Kong Taifun 8
Gestern sind wir nach 11 einhalb Flugstunden gut hier gelandet. Das war nicht selbstverstaendlich, denn das Flugzeug wurde waehrend des Anfluges von einem Blitz getroffen, was fuer Besorgtheit bei den Passagieren und fuer ein Grollen im Rumpf der Maschine sorgte. Doch kurze Zeit spaeter sind wir bei schweren Turbolenzen hart in Hong Kong Chep Lap Kok aufgesetzt.
Regen, es hat gegossen wie aus Kuebeln, das Rollfeld war knoechelhoch von Wasser ueberschwemmt. Es ist Regenzeit in Hong Kong. Letzte Nacht tobte ein Taifun durch die Stadt. Aber das hat uns wenig gestoert, denn wir haben ja die Regenjacken dabei (8000er). Somit konnten wir gestern Abend noch ein wenig unseren Stadtteil erkunden: Kowloon.
Schnell wird eins klar: Hong Kong ist gross, laut, dreckig und es stinkt. Mitten zwischen all den Neontafeln haben wir dann eine deutsche Bar gefunden. Der Besitzer, Christian, hat uns einiges ueber Hong Kong erzaehlt. Er wohnt seit 5 Jahren hier. Den Regen stoert hier keinen so richtig.
Hoehepunkt des Abends war ein betrunkener Mann, der vor der Bar ins Wasser auf der Strasse gefallen ist und ein Faekalien LKW, der gegenueber der Bar sein Unwesen getrieben hat...ueber eine Stunde lang...wir sassen draussen bis in die fruehen Morgenstunden und haben alles begutachtet.
Heut ging es dann richtig ins Gewuehle...vorbei an all den kleinen Geschaeften, dubiosen Massagelaeden und den typischen Restaurants. Es gibt alles von Schildkroeten bis faulen Eiern zu essen. China ist anders...
Am Abend hat es endlich aufgehoert so zu regnen und uns ist das Bild von der Skyline gelungen. Es ist feuchtwarm, immer um die 27 Grad, Luftfeuchte 100%.
Fazit des ersten Tages in Hong Kong: "...einfach eine saugeile Stadt" (Tommy) "...die schlimmste Stadt, die ich je gesehen habe" (Karo).

Sonntag, 19. September 2010

Hong Kong erleben
So, also die Karo ist gut bei mir angekommen und geniesst ihren freien Tag...ich bin arbeiten,sowas. Aber ich freue mich dass sie hier ist. Sicherlich lernt sie gerade fleissig Englisch, oder besser noch Kantonesisch, das koennten wir gut gebrauchen fuer die naechste Woche.
Heut Nacht geht unser Flieger nach Hong Kong, dem chinesischen Weihrauchhafen.
Von hier aus fliegt man 11,5 Stunden nach Hong Kong mit Zwischenlandung in Bangkok. Leider sind wir einen Monat zu zeitig, ab naechsten Monat fliegt Emirates naemlich mit dem A380 dahin. Muessen wir also nochmal machen das Ganze.
Aber warum eigentlich Hong Kong? Hong Kong ist seit laengerem mein Traum und das nur wegen einer Sache. Dem legendaeren Flughafen Hong Kong Kai Tak. Von 1925 bis 1998 war dieser im Dienst, danach wurde er durch den neuen Flughafen Chep Lap Kok ersetzt und geschlossen. Kai Tak galt bis dahin als der am schwierigsten anzufliegende Flughafen der Welt.
"In Asien gibts doch so eine Stadt wo die Flugzeuge durch die Haeuserschluchten fliegen"...das war Hong Kong bis 1998.
Ein direktes Ansteuern des Flughafens war durch eine Bergkette in der Einflugschneise nicht moeglich. Deswegen mussten die Piloten vorerst einen Berg in der Stadt ansteuern, der mit einem Leitstrahlsystem ausgeruestet war, dem Checkerboard Hill. Von diesem Berg wurde zu diesem Zweck die Spitze abgetragen und mit einem rot weissen Schachbrettmuster angestrichen um Kollisionen zu vermeiden. Kurz vor Erreichen des Berges mussten die Piloten eine 60 Grad Kurve nach rechts einleiten. Die Hoehe betrug zu diesem Zeitpunkt nur noch 300 Meter. Die Daecher der Hauser waren mit Blitzlichtern bestueckt, die den Weg zur Landebahn markierten. Nach dieser Kurve befanden sich die Flugzeuge bereits in den Haeuserschluchten. Nicht mehr als 3 Sekunden blieben den Piloten um die Flugzeuge nach der Kurve abzufangen und gegen den immer herrschenden Seitenwind auszurichten. Die Landebahn war mit einer Linie markiert, die die Flugzeuge mindestens ueberfliegen mussten, ein zu zeitiges Aufsetzen war mit hohen Geldstrafen fuer die Airlines belegt. Die Landebahn befand sich aus Platzgruenden auf einer kuenstlichen Halbinsel in der Hong Kong Bucht.
Leider war der Flughafen den Kapazitaeten nicht mehr gewachsen und man entschloss sich ihn zu ersetzen und zu schliessen.
Wer sehen moechte, was es hiess in Kai Tak zu landen, sollte auf folgenden Link klicken:
Was aus dem Flughafen geworden ist, ist eigentlich alles was ich dort sehen moechte, der Rest ergibt sich dann von selbst, soll ja doch recht interessant sein.
Karo freut sich auch schon....die weiss noch gar nicht, was wir fuer ein schoenes Hotel haben :)

Sonntag, 12. September 2010

Mein bekanntes Murgh Makhani

Seit einiger Zeit koche ich ja selber und das habe ich nun ganz schoen perfektioniert. In diesem Video kann man deutlich sehen, wie mein bestes Gericht zubereitet wird. Es stammt aus Indien, ich mag indisch eigentlich gar nicht, nur dieses Gericht ist unwiderstehlich...

Probiert es doch mal aus. Ihr werdet es sicher nicht so gut hinbekommen wie ich, aber es wird sicherlich schmecken...

Samstag, 11. September 2010




Durch die Canyons von Musandam


Dieses Bild entstand auf etwa 1000m ueber dem Meeresspiegel und man blickt hinunter in das Wadi Bih. Das Tal, das man da sieht liegt auf etwa 200m ueber dem Meer, der Unterschied wirkt auf dem Bild gar nicht so gross. Ich hatte es mir oben auf dem Berg mit einem Campingstuhl bequem gemacht, auch hier herrschte eine unglaubliche Ruhe. Ab und zu jedoch kamen einige andere Offroadbegeisterte vorbei. Nur ein was stoert hier oben. Man nennt sie "Orientalische Hornisse".
Diese Tiere sind ca. 3cm lang und man hoert sie schon von Weitem, wenn sie angeflogen kommen. Sie tun allerdings nichts, alles was sie wollen ist meistens Wasser. An Wasserloechern findet man sie zu hunderten. In den Buechern steht aber, dass diese Tiere sehr aggressiv werden, wenn man sich ihren Nestern naehert.
Neben den Ziegen ist das aber das einzige Tier was ich bis jetzt da draussen so gesehen habe. Wenn man nachschlaegt, steht in den Buechern zum Thema Fauna in den Emiraten alles moegliche an Tieren, von Leoparden (die leider hier nur noch sehr selten vorkommen, denn man jagd sie, weil sie die Ziegen fressen), ueber Wildfuechse und Wildkatzen, mehrere Schlangenarten, Skorpione, giftige Spinnen bis hin zu Gazellen. Bisher habe ich nur Ziegen, Kamele (Typ Dromedar) und diese Hornissen gesehen. Alles Andere scheint sich am Tag aufgrund der Hitze zu verstecken.
Der Abend war dann wieder richtig gut, denn die Clubs von Dubai haben endlich wieder geoeffnet, der Ramadan ist vorbei und es kehrt wieder Leben in die Stadt ein. Wahrscheinlich noch nicht diese Woche, denn die meisten sind jetzt im Urlaub...nunja und danach bin ich dann erstmal weg.

Mittwoch, 8. September 2010


Die Lizens zum Trinken
Ich hatte es glaub ich schon einmal erwaehnt. Wer hier offiziell Alkohol kaufen und besitzen moechte (ausser in Bars etc.), braucht eine Lizens dazu. Heute, nach vielen Wochen Schleifen an der Plastekarte, Einbinden der Fotokopie und dem Giessen des Mikrochips von Hand, inklusive Programmierung, ist meine Lizens fertig gestellt worden.
Der offizielle Alkoholladen hier ist nun nur noch 5 Mintuen von mir entfernt. Leider ist das Angebot sehr schlecht, alles ist sehr teuer und wenn man denkt dass das schon der Endpreis ist, der auf den Waren geschrieben ist, der irrt. Auf die ueberhoehten Preise wird zusaetzlich eine Alkoholsteuer von 30% erhoben. Es ist also am Ende billiger nach Deutschland zu fliegen um ein Bier zu trinken. Obendrein hat man sich die Frechheit rausgenommen mir dabei ein monatliches Limit von 150 Euro zu erteilen. Bei den Preisen resultiert daraus eine Art Abstinenz...
Aber es ist mir nun erlaubt Alkohol zu transportieren, ausserhalb von Dubai ist der Alkohol billiger und steuerfrei...nur schlagen da wieder die 100km Anfahrtsweg zu Buche.
Der schicke junge Mann auf dem Bild der Karte bin uebrigens ich...

Sonntag, 5. September 2010

(Quelle des Bildes: Gulf News)
Der Alptraum eines Vielfliegers
Dubai, Freitag 03.09.2010, 20.00 Uhr Dubai Zeit. Augenzeugen berichten dass ein Feuerball vom Himmel kam und eine Explosion folgte. Die Maschine war auf dem Dubai International Airport Richtung Koeln gestartet...ueber dem Stadtteil "Silicon Oasis", 22km von meinem Appartment entfernt, nahm es dann ein trauriges Ende. Die Ursachen sind noch ungeklaert. Es handelte sich um eine Boeing 747-400, auch als Jumbo Jet bekannt, Transportmaschine der Airline UPS (Airline der gleichnamigen Kurierfirma UPS), beide Piloten stammen aus den Vereinigten Staaten, beide tot, keine weiteren Verletzten am Boden.
Gestern habe ich versucht an die Unfallstelle zu gelangen, doch da es sich dabei um eine Militaerbasis handelt, ist das nicht moeglich. Die Gegend an sich besteht groesstenteils aus Villenvierteln. Die Maschine ist in ein Gebaeude der Basis gestuerzt. Aus der Ferne liess sich aber nichts erkennen.
Doch was bedeutet es, wenn ein Flugzeug abstuerzt? In dem Fall eine Transportmaschine, doch es ist ein Flugzeug wie jedes andere, die Technik ist die Gleiche wie in Passagiermaschinen.
Jeder der oefters fliegt, wird bestaetigen koennen, dass es sie ab und zu gibt, die Fluege, auf denen nicht alles ok zu sein scheint. Bei denen unerwartet seltsame Geraeusche und Bewegungen auftauchen. Wenn selbst der Pilot seine Ansagen waehrend des Fluges unterbricht, weil das Flugzeug ein seltsames Geraeusch von sich gibt, steht einem der Schweiss auf der Stirn und man ueberlegt was nun passiert...man konzentriert sich auf die Maschine, sinkt sie, oder fliegt sie ganz normal weiter und die Landung ist vielleicht noch Stunden entfernt...
Der Pilot in Saudi Arabien, bei dem ich im Cockpit mitfliegen durfte, hatte mir versichert, dass er das Flugzeug heil ans Ziel bringen wird, denn auch er und sein Copilot haben Familie zu Hause, die sehnlichst darauf warten, dass sie heil heimkommen....doch was wenn diese Versprechen versagen?

Donnerstag, 2. September 2010


Istanbul, zwischen den Kontinenten

Diese Woche habe ich in Istanbul verbracht. Kundenbesuch und ein bisschen über unsere Produkte gesprochen. Auf diese Reise hatte ich mich schon sehr gefreut, denn Istanbul hat Kultur und Charme, das was in Dubai, bzw in allen Emiraten total fehlt. Und in der Tat, es ist eine wirklich sehr schöne Stadt. Mein Hotel war leider im asiatischen Teil der Stadt, aber das war nicht schlimm, so konnte ich wenigstens die Überfahrt nach Europa einmal erleben. Kostenpunkt: 1 Euro und man ist über eine halbe Stunde unterwegs. Im europäischen Teil findet man dann die ganze Kultur. Hier im Bild ist die Hagia Sophia, Meisterwerk byzantinischer Baukunst. Sogar die Moscheen in Istanbul sehen viel geschichtsträchtiger aus, als die in Dubai. Ich mochte diese Stadt sofort. In Istanbul sieht man es auch nicht so eng mit dem Ramadan, alle Bars, Kneipen und Restaurants waren durchgehend geöffnet und davon gibt es in Istanbul tausende. Diese Stadt muss nochmal bereist werden, um sich alles in Ruhe anzusehen.
Das Wochenende wird wohl etwas ruhiger werden. Am Wochenende zuvor hatte ich ja einigen Kollegen und Freunden eine Offroad Tour gezeigt. Danach wurde ich auserwählt um für den November eine Tour durch das gesamte Land für 5 Tage zu planen, da es allen so gut gefallen hat. Die genaue Route steht noch nicht genau fest, wird aber auch durch den Oman führen.
Zum Dank wurde ich letzte Woche bei meinem Kollegen zum Essen eingeladen und es gab ein Starthilfekabel geschenkt, was ich sehr nett und auch nützlich finde...
Ich denke diese Sache sollte ich weiter ausbauen...

Sonntag, 22. August 2010


Das Dach der Welt

Einen Blog zuvor hatte ich ja von der Stairway to Heaven berichtet. Es gibt eine Möglichkeit durch den Oman and die Oberkante der Stairway mit dem Auto zu gelangen. Das ist natürlich nicht die Herausforderung, aber man kann die Aussicht genießen.
Ich saß auf ca.1800m über dem Meeresspiegel, der höchste Punkt der Steilwand. Vor mir ein ca.1500m tiefer Abrund, senkrecht. Dieser Punkt ist nicht ganz mit dem Auto zu erreichen, man muss eine kleine Wanderung auf sich nehmen, die mir einen ordentlichen Sonnenbrand verpasst hat. Wandern klingt sicher anstrengend, wenn man die jetzigen Temperaturen hier betrachtet, allerdings herrscht in dieser Höhe ein mediterranes Klima, das es möglich macht.
Und da saß ich nun, was man auf dem Bild nicht sieht ist, dass man sogar in der Ferne das Meer sehen kann. Es war unglaublich ruhig da oben, so ruhig dass man das Blut durch die eigenen Adern fließen hören konnte. Solch eine Ruhe habe ich schon nicht mehr gespührt, seit ich hier in Dubai angekommen bin. Ich denke, wenn es einen Gott gibt, dann sitzt er genauso jeden Tag im Himmel und sieht auf uns herab, wie ich von diesem Berg. Es kam mir vor als gibt es nach dieser Steilwand nicht mehr viel, nur noch die Küste und dann das Meer, wie als sitzt man am Rand der Erde. Deswegen nannten die alten Araber diesen Punkt...das Dach der Welt...

Freitag, 20. August 2010


Das Projekt Stairway to Heaven
Ganz im Norden der Emirate gibt es einen besonderen Wanderweg. Uebersetzen kann man seinen Namen einfach mit "Himmelsleiter", was uns im Deutschen bekannt sein sollte. Er beginnt am Ende das Wadi Ghalilah. Es geht durch grobes Geroell, bis man am Ende vor einer riesigen Felswand steht (man sieht sie im Hintergrund des Bildes). Diese Wand ist ueber 1000m hoch und scheint unueberwindbar zu sein. Doch vor vielen Jahren haben die alten Araber einen Vertikalaufstieg an die senkrechte Steilwand gebaut. Dieser besteht aus aufeinandergeschlichteten, ineinander verkeilten Steinen und fuehrt bis ganz nach oben, die gesamte Wand hinauf. Heute bin ich bis zur letzten Parkmoeglichkeit vor der Wand gefahren und habe mich auf den Weg zum Aufstieg gemacht. Allerdings nicht um hinaufzusteigen, sondern einfach um den Anfang des Vertikalausfstieges zu sehen.
Die Gegend ist unheimlich, das faellt einem gleich auf, wenn man aus dem Auto steigt. Es sind Geraeusche zu hoeren, ich hatte ja schon davon gelesen, aber was haelt man davon wenn man liest..."es sind schreckliche Geraeusche von schreienden Frauen zu hoeren...". Doch es stimmt, ich bin ausgestiegen und habe die Schreie gehoert, sie klingen in der Tat wie grausame Schreie in Todesangst.
Doch man muss eine Weile warten und etwas genauer hinhoeren. Es handelt sich um nichts anderes wie Ziegen, die hoch auf den Felsen stehen. Die Steilen Waende und Holraeume erzeugen zum Einen einen Hall, zum Anderen verzerren sie die Ziegengeraeusche schauderlich.
Dann ging es los, durch das zerklueftete Tal. Laufen und Klettern und immer wieder nachsehen, ob man eine Art Weg erkennt. Wenn man sich immer rechts haelt, erreicht man nach ca 30 Minuten die ersten, kleinen Stufen gen Himmel. Ich gebe sonst selten auf, aber dort musste ich Halt machen, eine Pause einlegen und bin wieder umgekehrt. Seit 7 Monaten habe ich nun nicht mehr trainiert und dazu diese Temperaturen. Also habe ich den "Abstieg" begonnen und war fix und fertig, als ich wieder am Auto angekommen bin.
Jedoch habe ich mir dieses Projekt fest vorgenommen und suche zur Zeit mindestens 2 fitte Leute, die Interesse haetten die Steilwand mit mir zu besteigen. Das muss natuerlich in einer kuehleren Jahreszeit geschehen und bis dahin muss kraeftig trainiert werden, um wenigstens wieder auf mein altes Level zurueckzukommen.
Die Stairway to Heaven wurde schon von eingen Leuten bezwungen und endet auf 1930 Metern an der hoechsten Stelle. Die Laufzeit betraegt in etwa 12 Stunden, laut deren Berichten, doch keiner will es ein zweites Mal machen...

Mittwoch, 18. August 2010


Ramadan Kareem
4 Tage sind nun vergangen, in denen ich gefastet habe. So wie all die anderen Leute. Das bedeutet frueh um 4 aufstehen, um vor Sonnenaufgang zu fruehstuecken, danach weiterzuschlafen und dann erst abends um 7 wieder zu essen und auch zu trinken. In der Zeit dazwischen nimmt man nichts zu sich, nicht mal einen Tropfen Wasser. Das klingt erstmal schlimmer, als es ist. Selbst hier in der Hitze, ich halte mich ja die ganze Zeit in klimatisierten Raeumen auf. Die Klima trocknet einen zwar auch ganz schoen aus, aber es ist auf jeden Fall machbar.
Die Freude aufs abendliche Essen ist dann auch umso groesser. Hier wird immer fleissig gekocht. Heute gab es mir bei mir eine Speise aus Neudelhi. Ich mag indisch eigentlich gar nicht, doch diese Speise, Murgh Makhani, ist so gut, fast wie eine Droge, dass man sie immer wieder essen muss. Alle Zutaten habe ich natuerlich frisch gekauft und verarbeitet. Das Essen war vorzueglich und jedem Inder haette der Zahn getropft.
Morgen wird erstmal der letzte Tag sein, an dem ich faste, um das Wochenende voll auskosten zu koennen. Ich finde es im uebrigen uebertrieben wegen dem Ramadan Arbeitszeiten zu verkuerzen oder ganz und gar von der Bildflaeche zu verschwinden. Alle Restaurants in Dubai bieten nicht mehr ihre normale Karte an, sondern nur noch Iftarbuffet. Iftar ist das Fastenbrechen am Abend, bei dem ich immer zu hause koche. Die Stadt ist wie ausgestorben, nicht nur wegen den Temperaturen, sondern auch weil man nun vor 8 nicht aus dem Haus geht. Einige Einheimische nutzen das Event Ramadan um die ganze Nacht durchzuzechen. Tagsueber geht es dann ruhig zu, was sicher auch auf den Markt niederschlaegt, es ist derzeit recht ruhig im Buero.

Samstag, 14. August 2010


Relaxen im Oman
Wenn man sich Reisefuehrer und einige Beschreibungen naeher ansieht, faellt einem auf, dass es im Oman landschaftlich schoener ist, als in den Emiraten. Es gibt viele kleine, versteckte Orte und Oasen. Einige, so wie diese erreicht man nur mit einem gelaendegaengigem Fahrzeug. Das hat zum Vorteil dass es nicht so ueberlaufen ist. Diese Oase ist in einem Wadi, das Wasser kommt aus den Bergen. Im Oman regnet es etwas oefter als hier in Dubai. Diese natuerlichen Pools haben meist angenehme Temperaturen, sind nicht allzu warm und laden dazu ein sich einfach hineinzufletzen. Man koennte sogar ein kuehles Bier mitnehmen, da dort kaum jemand ist, wuerde sich auch niemand daran stoeren. Es ist eine willkommene Abwechslung zu Dubai. Der Oman hat noch viel mehr zu bieten, was viele sicherlich gar nicht wissen. Ich werde das in Zukunft mal naeher unter die Lupe nehmen.
Doch der Ramadan macht auch vor diesem Land nicht halt. Nirgens findet man tagsueber etwas Essbares.
Heute abend war ich hier in Dubai aus, eigentlich wollte ich italienisch essen gehen. Aus die Maus, jegliche Restaurants haben im Moment nur arabisches Ramadan Buffet. Diese bieten einheimische Speisen zum Festpreis an. Wenn man vor um 7 durch die Strassen laeuft, gleicht Dubai derzeit einer Geisterstadt, man sieht keine Menschenseele, alle Restaurants sind leer. Gegen um 8 fuellt sich dann langsam alles und man trifft sich zu Kaffee und Shisha.
Ich will dieses Fasten ja nun auch mal probieren, obwohl es mich bereits jetzt schon nervt. Alle sind kaum ansprechbar und koennen dies und das nicht, weil sie eben fasten. Morgen wird der erste Tag, 4.30Uhr am Morgen das letzte Mal essen und trinken, dann gibt es erst 19 Uhr am Abend wieder was. Soll entschlacken, sagt man, solange man sich am Abend nicht ueberfrisst.

Offroad V.A.E.
Landschaftlich haben die Emirate so Einiges zu bieten, aber ich denke, der groesste Teil der Leute, die in Dubai leben weiss gar nichts davon oder man interessiert sich nicht dafuer. Speziell wenn man Richtung Norden faehrt, wo die Wueste auf das karge Hadschargebirge stoesst, findet man einige Highlights. Zunaechst sieht wirklich alles ganz karg und trostlos aus, vor allem trocken, kein Gruen. Aber man muss eben das Beste daraus machen. Irgendwo mitten im Gebirge versteckt sich der hoechste der Berg des Landes, der Jebel Yibir mit 1527 Metern. Auf der Spitze befindet sich eine Militaerbasis, zum einen darf man deswegen nicht ganz hinauf, zum anderen aber fuehrt deshalb eine recht gut ausgebaute Strasse auf den Berg. Die Strasse sieht man auf dem Bild und es handelt sich eigentlich eher um eine Staubpiste, die an die legendaere Rennstrecke "Pikes Peak" erinnert.
Es ist aber nicht einfach den Beginn der Strasse zu finden, das war nur mit Satellitennavigation moeglich. Man verlaesst die normalen Teerstrassen in einem kleinen Dorf im Hadschar. Dann geht es durch ein langes Wadi, das sich durch die Bergketten windet. An irgendeiner Stelle in diesem Wadi muss man mal links abbiegen und dann liegt sie direkt vor einem...die Strasse in den Himmel. Der Aufstieg beginnt bei ca. 150 Meter ueber dem Meeresspiegel, was den Berg am Ende sehr hoch wirken laesst. Dann geht es immer steil bergauf. Nicht alle haben es heil hinauf und wieder runter geschafft, in einer Kurve ist die Barriere durchbrochen und ein Stueck weiter unten, zwischen den Felsen, lag ein grosser LKW. Nunja, so richtig fuer LKW's ist die Strecke auch nicht gemacht.
Man endet dann auf ca. 1350 Metern, danach beginnt die Militaerbasis. Von dort oben konnte man die Taeler unten gar nicht mehr sehen, es war zu diesig. Man war eben im Himmel da oben. Man befindet sich dort ausserdem in einer anderen Klimazone. Es war sehr angenehm, fast mediterran.
Diese Tour habe ich uebrigens nicht allein gemacht, sondern ich habe diesen Offroad Trail einem Kollegen und seiner Familie gezeigt, die sich gewundert haben, dass ich mich in den Bergen so gut auskenne und haben sich am Ende sehr bei mir bedankt, denn sie fanden es wirklich sehr schoen. Nunja, im Moment verbringe ich viel Zeit neben den Strassen und erkunde das Land. Es gibt einiges zu sehen, neben den Wolkenkratzern von Dubai. Also wer mal einen Fremdenfuehrer in den Emiraten braucht...

Dienstag, 10. August 2010


RAMADAN - es hat begonnen

Mit dem morgigen Sonnenaufgang beginnt in den muslimischen Ländern die Fastenzeit. Ich habe mich bereits gut darauf vorbereitet, denn tagsüber werden jegliche Restaurants und Fressbuden geschlossen bleiben, solange die Sonne am Himmel steht.
Ich bin mittlerweile zu einem ausgezeichnetem Koch für die Wohnstube herangewachsen. Der Herd ist ständig in Betrieb und die Pfannen werden kräftig gefettet. Nahezu alles an fern- und nahöstlichen Gewürzen findet man in meiner Küche um jegliche Speisen zu verfeinern. Die Zutatetn kaufe ich immer frisch. Hier auf dem Bild sieht man 2 Rindersteaks (natürlich Rinder aus Bodenhaltung), verarbeitet zu einem erzgebirgischen Rostbrätl. Dazu ein eigens erstellter, höchst aggressiver Zwiebel und Knoblauchquark, um den Kollegen im Büro das Fasten auszutreiben.
von 5.30 am Morgen bis 19 Uhr wird ab morgen Essen in der Öffentlichkeit verboten sein. Nur in den eigenen 4 Wänden darf man machen, was man will. Meine Firma ist zum Glück so großzügig und lässt das Essen im Büro zu, man sollte aber Rücksicht auf die armen, hungernden Kollegen nehmen (ich erinnere nochmal an den Knoblauchquark).
Aber ich habe mir folgendes vorgenommen. Einfach um einmal zu testen wie das denn ist, werde ich das Fasten auch mal versuchen, allerdings erst ab Sonntag. Mein Ziel sind 3 Tage. Mein Kollege hat mich auch schon zu einem typischen Ramadanessen, welches in der Regel nachts stattfindet, eingeladen. Irgendwie muss man ja die Kultur hier ein wenig kennenlernen, ganz umsonst bin ich ja auch nicht hier.
Viele denken immer: "Oh Gott, in der Hitze nichts trinken und essen". Dem ist aber nicht so, wir sind ja größtenteils in klimatisierten Räumen. Allen die draußen arbeiten müssen, so wie die vielen Bauarbeiter, ist das Essen und Trinken erlaubt, da das sonst tödlich wäre. Es gab hier bereits einige Hitzetote vor dem Ramadan, auch nachts bleiben die Temperaturen derzeit weitgehen über 40°C.

Montag, 9. August 2010


Nachts auf dem Dach

Was macht denn nach einem langen Arbeitstag im Büro? Richtig, man verkriecht sich aufs Dach und kuckt dem ganzen Leben da unten von oben zu. Der Pool liegt auf 126m Höhe und bietet einen wunderbaren Ausblick auf ganz Dubai. Dort oben ist es auch nicht ganz so warm, da die feuchte, dickere Luft eher über den Boden kriecht und es geht immer ein angenehmes Lüftchen. Das Wasser ist gekühlt auf ca. 28°C um zu vermeiden dass es kocht. Eine Seite des Pools reicht bis an den Rand des Hauses und ist an dieser Stelle mit einer Fensterfront ausgestattet, von wo man einen wunderbaren Blick über den Yachthafen und das Meer hat. Dieser Blick kommt nicht ins Internet, den solltet ihr euch selbst anschauen, denn er ist einfach umwerfend!
Abends ist immer wenig am Pool los, oft bin ich ganz allein dort oben. Nur der Bademeister kommt ab und zu vorbei und sieht nach ob alles in Ordnung ist oder ob es einige Wasserleichen zu bergen gibt.
Der Bademeister ist jeden Tag von um 10 morgens bis um 10 abends im Dienst, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr, kein Urlaub, eine Person. Leider ist das die traurige Seite von Dubai. Vielen Arbeitern aus Pakistan, Indien, Sri Lanka und Bangladesh geht es wie dem Bademeister. Dem letzten Bademeister war das zu viel, er war so unzufrieden mit dem Job, dass er zurück nach Sri Lanka gegangen ist, was etwas heißen mag. Es ist hier in Dubai nicht alles Gold, was glänzt...

Freitag, 6. August 2010


Eine kleine Kulturreise
Ich gebe hier mal einen kleinen Einblick in die Stadt Dubai. Was ist dieses Dubai denn eigentlich? Das Bild zeigt die Gegend in der heute die Millionenstadt Dubai blueht (1,7 Millionen). Wer glaubt das ist ein recht altes Bild, der irrt sich. 35 Jahre betraegt das Alter dieses Bildes. Entlang des abgebildeten Strandes stehen nun alle Hochhaeuser, Einkaufszentren usw. von Dubai, wie ganz oben auf meiner Blogseite abgebildet.
Am oberen Rand des Bildes wohne ich in etwa. Das ist ca. 30km vom Creek entfernt. Den Creek sieht man auf dem Bild, an dieser Stelle reicht das Meer ein Stueck ins Land, dort war damals die erste Siedlung von Dubai (arabisch Dubayy). Es ist nicht nur eine Stadt, sondern ein gesamtes Emirat, sowas aehnliches wie ein Bundesland.
Vor 50 Jahren war diese Gegend das aermste Land der Welt. Es gab nur wenige Fischer, Kamelzuechter und Perlentaucher und viel viel Sand. Es waren die Englaender, die dem ganzen hier ein Bisschen Nachhilfe verschafft haben und den Erdoelhandel angestichelt haben. Die Queen persoenlich hat damals hier das Welthandelszentrum eingeweiht und damit oeffnete sich Dubai der Welt.
Der Wirtschaftsaufschwung ist seither enorm. Die Unabhaengigkeit wurde 1971 erklaert, damit wurde auch Sheikh Zayed Praesident. Diesem Herrn verdanken wir das heutige Dubai. Er vereinte die ehemaligen "Trucial States" zu denen Dubai gehoerte zur heutigen Emirate. Sheikh Zayed blieb bis zu seinem Tod 2004 an der Macht und wird noch immer sehr verehrt, denn es lag in seinen Haenden das Land aus der Armut zu fuehren, was ihm gelungen ist.
Die Wirtschaftskrise hat die Entwicklung von Dubai etwas gestoppt. Es gibt hier heute enorme Bauruinen. Viele kennen sicher auch die Palmeninseln. Urspruenglich waren 3 geplant. Davon ist eine komplett fertig und besiedelt, eine besteht nur aus der Aufschuettung und ist eine Geisterpalme, der die Investoren fehlen, die dritte Palme wurde nie gebaut. Auch "Die Welt", eine Ansiedlung von Inseln mitten auf dem Meer, die von oben einer Erdkugel gleichen, wurde zwar aufgeschuettet, aber es fehlt an Investoren. Das urspruengliche Projekt von exklusiven Hotels mitten auf dem Meer und exklusiven Wohnen wurde bis jetzt noch nicht verwirklicht. Doch es geht langsam wieder bergauf. Einige Investoren fanden sich nun doch, einige Bauruinen werden weitergebaut, doch es geht recht schleppend voran. Dennoch zaehlt Dubai immernoch zu den am schnellsten wachsenden Staedten der Welt
Die Legende :) sagt dass unser heutiger Herrscher von Dubai einmal auf einem Meeting in der USA gewesen ist, sich dort vorstellte als Sheikh Mohammed, Emir von Dubai. Man hat ihn dafuer ausgelacht und gefragt was das sein soll.
Daraufhin war Sheikh Mohammed so empoert, dass er das Meeting mit den Worten "Ich werde dafuer sorgen, dass jedes Land der Welt diese Stadt kennenlernen wird" verlassen hat. Nahezu alle Bauwerke in Dubai gehen auf seine Ideen zurueck, einen kleinen Einblick in diese Superlativen gibt es hier im Anschluss: (siehe unten, naechster Blog)

Die Welt mal von oben betrachten
Hier sind mal einige Superlativen auf einem Blick. Zu Beginn erstmal: ja, das hoechste Gebaeude der Welt steht in Dubai. Es gibt zur Zeit kein hoeheres, auch nicht irgendwo in China oder sonstwo. Es ist der Burj Khalifa zu Dubai mit einer Hoehe von 828 Metern, mit ueber 200 Etagen fuer Hotels, Bueros und Wohnungen. Die letzte Etage gebuehrt Sheikh Mohammed, Emir von Dubai und beinhaltet seinen persoenlichen Gebetsraum auf 800 Metern Hoehe.
Der Turm schwankt stetig um ca. 3 Meter, was fuer diese Hoehe recht wenig ist, spueren kann man das aber nicht.
Die Aussichtsplattform ist auf ca 450 Metern Hoehe. Alle anderen Etagen erreicht man als Besucher nicht. Die Plattform hat einen extra Eingang. Kostenpunkt ohne Reservierung 100 Euro, mit Reservierung 25 Euro. Dann wird man mit dem schnellsten Fahrstuhl der Welt nach oben befoerdert.
Von oben gibt es folgendes zu sehen: den groessten Springbrunnen der Welt (auch auf dem obrigen Bild). Der Springbrunnen wurde extra fuer Downtown Dubai entworfen. Alle 20 Minuten gibt es abends eine Wassershow, passend zu verschiedenen, ausgewaehlten Liedern. Die Pumpen des Brunnens spritzen das Wasser in eine Hoehe von 150 Metern und sind damit sie staerksten, fuer einen Springbrunnen entwickelten Pumpen der Welt, auch die Spritzhoehe von 150 Metern ist unuebertroffen.
Gleich daneben (links im Bild) ist das groesste Einkaufszentrum der Welt, die Dubai Mall. Die Shoppingflaeche betraegt 1.000.000 Quatratmeter. Das Gebaeude beinhaltet auch eines der weltgrossten Aquarien, einen der groessten Indoor-Wasserfaellen, ein Eishockeystadion, ein komplett nachgebautes Goldmarktviertel und eine Achterbahn. Die Mall ist damit ebenfalls der groesste, zu klimatisierende Raum der Welt (uebrigens der groesste Raum der Welt an sich ist das Gebaeude des ehemaligen Flughafens Berlin Tempelhof).
Weiterhin sieht man auf dem Bild das Address Hotel (Downtown). Das weisse gebaeude, dessen Form einem Ubootturm gleicht. Dieses Haus beinhaltet im 63. Stockwerk die hoechste Bar Dubais und gehoert zu den hoechsten Hotels der Welt (303 Meter).
Uebrigens stehen die 3 hoechsten Hotels der Welt ebenfalls in Dubai:
1. Rose Rotana Suites 333 Meter
2. Burj Al Arab 321 Meter
3. Emirates Towers Hotel 309 Meter
Das Burj Al Arab ist derzeit noch das einzigste 7 Sterne Hotel der Welt, wird aber bald von einem anderen Hotel im Emirat Ras Al Kaimah uebertroffen, das ebenfalls 7 Sterne haben wird.
Das ist nur ein kleiner Einblick in die Superlativen dieser Stadt. Ich finde das sehr beachtlich, da man das hier alles mitten in die Wueste gebaut hat.
Wer mehr wissen moechte, der muss mal vorbeikommen ;)