Samstag, 20. November 2010




Tag 2: Jebel Shams - Wadi Tanuf - Quiyut

Oben auf dem ersten Bild sieht man nocheinmal den Angrund. Zwischen meinem Fuß und dem tiefsten Punkt des Canyons auf diesem Bild befindet sich ein Höhenunterschied von 1.500m. Ich brauch sicher nicht erwähnen, dass die Morgentoilette dort oben ein besonderes Vergnügen gewesen ist :)
Wir waren etwas durchgefrohren und konnten die Sonnenstrahlen gut gebrauchen. Nach einem Frühstück ging es weiter in Richtung einer Tropfsteinhöhle, ganz unten im Tal, die Al Hoota Cave. Leider haben wir dort feststellen müssen, dass dieser Platz vollkommen überrannt gewesen ist. Hunderte Inder haben dort an diesem Tag ihre Familien ausgeführt. Somit blieben keine Eintrittskarten für uns übrig und wir haben nur eine Kleinigkeit dort gegessen.
Es ging dann weiter in das Wadi Tanuf. Dieser Einschnitt in die Berge bestand aus einem sehr rauen Offroad-Trail, der in einer kleinen Oase und einem angeschlossenem Dörfchen endete. Im Schatten der Bäume und Palmen haben wir uns niedergelassen und einen Becher Wein getrunken.
Nach einer Stunde Pause führte uns der Plan wieder hinauf in die Berge. Eine 14km lange Auffahrt nach Quiyut stand bevor. Dafür haben wir ca. eine Stunde gebraucht, die Durchschnittsgeschwindigkeit auf diesen rauen Bergwegen ist relativ gering. Teilweise musste hier sogar die niedrige Übersetzung des Land Rovers verwendet werden.
Was das ist: bei vielen Geländewagen hat man die Option von einer sogenannten hohen Übersetzung (für normales Fahren) auf eine niedrige Übersetzung umzuschalten, immer dann, wenn das Auto nicht mehr weiterkommt oder das Gelände zu hart und anspruchsvoll ist. Dabei werden alle Gänge gedrittelt. Das heißt, man fährt bei niedriger Geschwindkeit mit 3 mal höheren Drehzahlen, was dem Antrieb beim An-und Langsamfahren viel mehr Kraft verleiht. Der Land Rover wühlt sich damit nahezu überall hinauf und kann Steigungen von über 45° bewältigen. Der Verbrauch steigt dabei auf 24Liter/100km (egal, im Oman tankt man 80 Liter für umgerechnet 14 Euro).
Natürlich ging es bis ganz nach oben. Kurz vor dem Dörfchen "Quiyut" haben wir dann unser Lager aufgeschlagen, auf 2.300m Höhe mit einer unglaublichen Sicht über das Hadschargebirge. Das Dorf an sich besteht aus genau 8 Häusern und ist nicht sonderlich sehenswert. Wir haben uns lange gewundert, wer so verrückt ist und dort oben wohnt, denn dort gab es nichts außer Stille, nicht ein Windstoß hat in dieser Nacht am Zelt gerüttelt, man konnte nur das eigene Blut durch die Adern fließen hören und das Atmen des anderen...sonst nichts. Die Temperatur sankt in dieser Nacht auf 6°C, wieder bei einer Luftfeuchte geringer als 10%. Man muß immer regelmäßig trinken, denn die geringe Luftfeuchte trocknet den Körper aus. Zudem kommt die dünne Luft, das Aufblasen der Schlafmatraze war ein Kraftakt.
Das dritte Bild Zeigt dann unseren Ausblick vom Zelt kurz nach dem Sonnenaufgang, was für das Frieren in der Nacht entschädigt hat.

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