Sonntag, 29. Juli 2012




Zwischen Fruehstueck und Abendbrot

...was macht man denn in dieser Zeit in Dubai? Im Moment gibt es weder Fruehstueck noch Mittagsangebot hier. Nur in den eigenen vier Waenden kann man derzeit nach Herzenslust speisen, oder in den Luxushotels, allerdings abgeschottet.
Deswegen ein kleiner Rueckblick. Bevor diese Hungerzeiten hier in Dubai angebrochen waren, konnte man noch zu einem sogenannten "Brunch" gehen. Das ist eigentlich eine Mischung aus Fruehstueck und Mittag, ich weiss aber dass das daheim nicht ganz so verbreitet ist, wie in anderen Laendern. Hier faengt das Brunch allerdings erst um 12 an. Das hat mit Fruehstueck gar nichts mehr zu tun. Grund dafuer ist, dass man die Gaeste dazu bewegen moechte bis in die Nacht zu bleiben. Ab 12 werden dann fuer 4 Stunden die koestlichsten Speisen und Getraenke angeboten. Dabei zahlt man nur einen festgesetzten Preis und kann dann so viel essen und trinken wie man moechte. Natuerlich handelt es sich dabei auch um alkoholische Genussmittel. Man kann auch sagen, dass nach den 4 Stunden die Laune der Leute sehr sehr heiter ist. Am letzten Wochenende bevor Ramadan hatten wir uns dazu einen besonderen Ort ausgesucht. Wie man im obrigen Bild sehen kann, handelt es sich um ein Hochhaus nahe der Palmeninsel. Die Aussicht war spektakulaer, sowie auch das Buffet und die Getraenkeliste. Jeden Freitag kann man zum Brunch gehen in ganz Dubai. Ich war bis jetzt nur 2 mal. Ich denke ich habe noch um die 400 weitere verschiedene Gaststaetten mit diesem Angebot vor mir. Es lohnt sich auf jeden Fall, vor allem wenn man nichts anderes am Tag anstellen kann aufgrund der Hitze. Nur leider eben nicht in den naechsten Wochen, da der Ramadan diese Art von Freizeitgestaltung nicht gestattet.



Samstag, 21. Juli 2012


Der Sturmluefter kuendigt den Ramadan an

Wer schon bei mir zu Gast war, der weiss dass es in meiner Wohnung eine Tuer des Schreckens gibt. Diese Tuer fuehrt zu einem 2 Meter hohen Radiatormonster. Nun wir leben hier in der Wueste, natuerlich geht das absolut nicht ohne Klimaanlage. Der Anschlusswert dieses Geraetes liegt irgendwo um die 15 Kilowatt. Das entspricht einem Energieverbrauch von in etwa 4 Waschmaschinen oder einem Trabant bei 120km/h auf der Autobahn. Im Sommer treibt dieses Geraet die Elektrizitaetsrechnung in galaktische Hoehen. In den Haus in dem ich wohne gibt es mehr als 200 solcher Geraete. Der Energieverbrauch ist also hier in der Regel sehr hoch. Allerdings auch der Umsatz der Firma, die diese Geraete wartet. Denn das Monster hat bei den hohen Temperaturen einfach schlapp gemacht. Nun schon zum zweiten Mal in den letzten 2,5 Jahren. Ich denke es wollte einfach nur den Ramadan einleuten und hat begonnen zu fasten. Es wurde allerdings heute repariert und kuehlt mein Apartment wieder ordnungsgemaess. 
Ja, nun herrscht hier wieder Ramadan und elender Hunger Tag fuer Tag. Essen, Trinken und Rauchen in der Oeffentlichkeit ist nun wieder strengstens verboten. Deswegen sind die Strassen leer. Viele haben ihren Jahresurlaub nun in diese Zeit gelegt. Das bedeutet weniger Verkehrsstaus, es hat also auch etwas Gutes. Allerdings soll man ja nun all den hungernden Menschen auf der Welt gedenken, was wohl der eigentliche Sinn des Ramadans ist. Per Gesetz darf jetzt nur noch 6 Stunden pro Tag gearbeitet werden. Sollten Firmen erwischt werden, die ihre Arbeiter laenger arbeiten lassen, gibt es dafuer ein Bussgeld von 3000 Euro pro Person. Deswegen drehen sich nun alle Raeder hier etwas langsamer als ueblich. Am Abend ertoenen aus den Moscheelautsprechern die Worte des Koran und man besucht Freunde und Familie. In diesem Sinne und nun zum dritten Jahr in Folge: Ramadan Kareem! 

Samstag, 14. Juli 2012




TS Travel International

Ueber Stock und Stein sollte es dieses Wochenende wieder gehen. Wer es noch nicht weiss, ich biete hier in den Emiraten gelegentlich Offroad-Safaris an und fuehre die Touren durch das Gelaende. Selbstverstaendlich mit hochprofessionellen Kartenkenntnissen und GPS Technologie, wie man im obrigen Bild sieht. Auf dem unteren Bild sieht man meinen Kollegen, der sich Muehsam durch das Geroell kaempft. Meine Touren sind selbst erstellt am PC und werden dann in freier Natur nachgefahren. Es gibt auf diesen Touren immer seltene Tiere zu sehen, wie das bekannte Baumkamel, Bergesel und die arabische Dattelziege. In vielen Buechern steht geschrieben dass es hier in den Bergen sogar noch vereinzelt Leoparden geben soll. Ich habe allerdings noch nie einen gesehen. Frueher lebten die Geparden hier ganz natuerlich, wurden aber weitestgehend ausgerottet, weil sie die Ziegen wegfressen. Es soll auch anderes, giftiges Getier geben, auch auch das habe ich hier noch nie gesehen. Skorpione und Kobras, so steht es zumindest im Buch.
Fuer die Autos an sich sind die Touren im Moment eine ziemliche Qual, denn bei den hohen Temperaturen und den geringen Fahrgeschwindigkeiten im Geroell ueberhitzt der Motor recht schnell. Bei besonders steilen Aufstiegen muss man die Temperatur permanent ueberwachen. Der Sommer herrscht hier nun mit aller Gewalt und in einer Woche beginnt der alljaehrliche Ramadan. Dann ist hier wieder Schluss mit lustig, dann wird tagsueber gefastet und nachts gibt es nur Wasser und Brot. Wir freuen uns schonwieder auf diese 4 Wochen. 

Sonntag, 8. Juli 2012


Eine Woche Kenia

Nun, viel habe ich den Rest der Woche nicht von Nairobi gesehen. Ausser den extremen Verkehr in der Stadt, zahlreiche Bueros und mein Hotelzimmer. Man sollte eventuell bei der naechsten Reise nach Nairobi das Wochenende anhaengen. Es soll doch in der Steppe so schoen sein. Nairobi erinnert mich ein wenig an Lagos. Wenn man so durch die Seitenstrassen faehrt, findet man auch hier die offene Kloake und den typischen Gestank. Auch die Fahrweise der Verkehrsteilnehmer erinnert sehr an die rauen Sitten in Nigeria. Dennoch habe ich es mir nicht nehmen lassen am letzten Tag ein Stueck durch die Stadt zu laufen, natuerlich nicht allein. Die Armut ist leider auch hier sehr gross. Viele bettelnde Kinder, obdachlose Menschen und Muell. Kein Wunder dass einen da in einem Restaurant auch mal die Ratten besuchen kommen. Allerdings herrschte seit dem Rattenrestaurant Ruhe im Magen, keine weiteren Probleme. Wie ich schon vermutet habe, sind die Ratten ein Indiz fuer besonders gute Restaurants. Das werde ich mir merken, mal sehen ob man solche Restaurants auch in Dubai finden kann. 
 

Dienstag, 3. Juli 2012



Nairobi, der Dschungel lebt!

Von Nairobi habe ich ja schonmal berichtet, das ist in etwa 2 Jahre her. Diesmal habe ich hier etwas mehr Zeit und vor allem viel mehr zu tun. Afrika hat mir diesmal einen besonderen Empfang bereitet. Bei der Ankunft war mein ganzes Gepaeck verschwunden. Und da stand ich nun, in Turnschuhen, T-Shirt und ohne Zahnbuerste. Aber ich dachte mir, bei all den Fluegen war es nur eine Sache der Zeit, dass es mich einmal trifft. Ausserdem pflege ich gern "leicht" zu reisen, das ganze Gepaeck muss man ja eh nur herumschleppen. Es sollte sich alles zum Guten wenden. Einen Tag spaeter kam mein Koffer dann hier in Nairobi an und ich hatte meine Zahnbuerste wieder.
Leider war an diesem ersten Tag nicht viel mit mir anzufangen. Wolkenbruch, nach einem ausgiebigen Fruehstueck musste ich den halben Tag auf der Toilette verbringen. Was genau es war kann ich nicht sagen, jedenfalls war es nicht mal moeglich von der Toilette bis zum Laptop im Hotelzimmer zu laufen ohne wieder sofort zur Toilette zurueckzurennen. Aber gegen Nachmittag lichteten sich die Wolken wieder. Wir haben hier in Kenia ein Buero, das ich besucht habe. 
Mein Kollege hat mich dann zum Essen eingeladen...typisch Kenianisch. Nun ja, ich dachte mir schlimmer als am morgen konnte es eh nicht mehr werden. Gegessen wird hier ohne Besteck. Den Fisch muss man mit den Haenden zerreissen. Dazu gibt es eine Art Teig, der aber aus Mais gemacht wird und eigentlich nach gar nichts schmeckt, sich aber mit dem Fisch ergaenzt. Und einen kleinen Salat, der mich wieder an das Gewitter am Morgen erinnerte...schliesslich waescht man ja das Gemuese mit dem Wasser aus dem Hahn (naja oder zumindest von irgendwo aus dem Hinterhof). Das Wasser sollte man hier lieber nicht trinken, denn dann ziehen wieder diese Gewitterwolken auf und die Kloschuessel wird zum besten Freund, solange man sie nicht sprengt.
Aber es war ein gutes Restaurant und nach kurzer Zeit haben wir auch geselligen Besuch empfangen. Eine Ratte hatte es sich neben unseren Tisch bequem gemacht um etwas von den vorzueglichen Speisen abzubekommen. Da es der Ratte gut ging, konnte das Restaurant ja so schlecht nicht sein und siehe da, ich hatte keine weiteren Probleme.
Allerdings handelte es sich dabei nicht um das obrige Bild. Die Bilder oben sind erst heute entstanden. Nairobi gefaellt mir gut, es ist schoen gruen und einige Haeuser sind in einem wirklich schoenen Stil gehalten.
Heute gab es also Mittag mit den Kollegen oben im Bild, im Freien. Diesmal ohne Ratten. Allerdings habe ich schon lange nicht mehr so im Gruenen gesessen beim Essen, was mir ja schon immer gut gefallen hat. Es war also ein schoener Tag hier in Nairobi. 
Es ist etwas kuehl, gutglaeubig bin ich ohne Jacke angereist. Normal ist es hier ja auch im Winter warm, mir ist nur leider entfallen, dass Nairobi auf 1600 Metern ueber dem Meeresspiegel liegt. Somit geht also immer ein etwas kuehler Wind. Am Nachmittag hat sich dann die Sonne blicken lassen. Mir gefaellt es hier wieder gut