Freitag, 30. April 2010


Nichts als Wüste

Sobald man Dubai verlässt, steht man im Nichts. Es gibt hier draußen keine Tausend und eine Nacht Paläste, keine Karavanen ohne die dicken Touristen auf den Kamelen und leider auch keine Wunderlampen, sondern nur Sand und Staub. Und da soll mal einer fragen warum man sich hier einen Offroadwagen kauft. Ca. 300km ging meine heutige Fahrt durch die Wüste. Allerdings nicht immer über Staubpisten, hauptsächlich habe ich Straßen benutzt. Hier hatte mich nur die Schatzsuche etwas vom Weg abgebracht, bis ich im Nirgendwo rauskam. Dank GPS alles kein Problem, nur steckenbleiben darf man nicht. Doch der Untergrund hier war relativ hart und gut befahrbar. Die Hitze da draußen ist allerdings unerträglich, ich war froh als ich immer wieder ins Auto steigen konnte. Da ein wenig Wind ging, konnte der Sand ganz schön peitschen. Man kann aber auch in der Wüste unterschiedliche Fasetten finden. Mal ist sie total flach, so wie hier, mal etwas grüner, mal besteht sie nur aus Dünen und Richtung Oman aus Bergen und Steinen.
Ab und zu fährt man an den Wüstenresorts vorbei. Das sind Luxushotels, die man mitten in die Wüste gebaut hat, so wie kleine Oasen. Diese sind meist im altarabischen Stil gehalten und eigenen sich perfekt zum Ausspannen. Werd ich mir bald mal von innen ansehen...
Ach und "ja", mein Auto hat 2 Dachfenster...für die Leute hinten, oder falls man mal ein Kamel transportieren muss...

Sonntag, 25. April 2010

Was ich hier eigentlich mache...

Ich glaube die Wenigsten wissen eigentlich, als was genau ich hier so richtig arbeite. Seit dem 1.2.2010 bin ich bei Eltek Valere Middle East & Africa angestellt. Eltek Valere ist ein weltumspannender Konzern, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Stromversorgungen herzustellen und zu vertreiben. Sei es für Handynetze oder für die schwere Öl und Gasindustrie, Transportversorgungen, Eisenbahnnetze und auch für die Marine.
2004 habe ich bei dieser Firma eine Ausbildung in Drebach im Erzgebirge begonnen, wurde übernommen und habe nun die Chance genutzt meinen Arbeitsort zu wechseln und für dieselbe Firma in Dubai tätig zu sein.
Seit dem 1.2.2010 liegt der gesamte industrielle Markt des mittleren Ostens und von ganz Afrika nun in meinen Händen, sei es Vertrieb oder Kundensupport, alles was in irgendeiner Form mit Industrie zu tun hat, wandert allein durch meine Finger und meine Aufgabe ist es diesen Markt stetig zu verbessern, zu erweitern und natürlich unsere Kunden zufrieden zu stellen. Ich muss aber dazu sagen, dass ich immernoch sehr gute Unterstützung von meinen Kollegen aus Deutschland erhalte und dass ohne die so einiges nicht möglich wäre, was ich sehr zu schätzen weiß.
Das man es in diesen Breiten mit einem ganz anderen Typ Mensch zu tun hat, ist das alles manchmal mehr oder weniger anstrengend. Die Mentalität ist anders und manchmal kommt man sich auch etwas vor wie auf einem Bazar, wenn man über hochwertige Produkte für industrielle Anwendungen spricht. Auch die Anforderungen sind ziemlich hoch, aber ich versuche alles zu tun um in diesem Markt endlich Fuß zu fassen, denn ich denke dann kann man auch sehr mit sich selber zufrieden sein.
In nächster Zeit werden auch wieder ein paar Reisen geplant sein, Kundenbesuche und ich weiß auch schon in etwa wo es mich so hinverschlagen wird, ich denke da stehen einige neue Ziele auf dem Plan.
Und dann bleibt noch für mich selber mein diesjähriges Urlaubsziel rauszusuchen, was für mich übrigens nicht Deutschland ist. Mir schwebt da schon was vor, bzw. hatte ich es schon länger vor da mal hinzufahren, eventuell erscheint es bald in der "my next destinations" Liste...

Samstag, 24. April 2010


Geocaching in den Emiraten

Ich habe ja schonmal erwähnt, vor einiger Zeit habe auch ich mit dem cachen angefangen und ja, es ist fast wie eine Sucht. Wer es nicht kennt kann gerne mal unter www.geocaching.com nachschlagen. Kurz gesagt, es ist eine weltweite Schatzsuche. Meistens wird man dabei an besondere Orte gelockt. Gestern führte mich die Schatzsuche an diesen Ort. Ein altes Wrack im Wasser und ein einsamer Strand. Nur einige Krebse haben hier ihr Unwesen getrieben. Nicht immer findet man den Schatz, habe ihn auch hier nicht gefunden, aber man kann ja wiederkommen. Das ist übrigens im Emirat Ras Al Khaimah, nördlich von Dubai.
Einige dieser Punkte erreicht man nur mit einem Gelämdegängigen Fahrzeug, oftmals führen unbefestigte Wege zu den Caches. Man sieht aber meistens recht viel von der Natur. Ras Al Khaimah ist etwas grüner als Dubai und man findet hier nicht nur Sand.
Seit dieser Woche bin ich nun auch im Besitz einer Campingausrüstung, Zelt, Kocher, Stühle, alles drum und dran. Camping macht man hier gern und es ist sicher. Ich brauche nur noch jemanden, der das mitmacht, denn allein sollte man doch nicht losziehen. Nicht weil es gefährlich ist, sondern eher im Falle eines Unfalls oder wegen einem Problem mit dem Auto, denn Campen geht an den abgelensten Orten ja am besten. Leider wird es langsam schon zu warm um in Zelten zu schlafen, überhaupt um tagsüber draußen etwas zu machen. Heute ist wieder mal ein Sandsturm hereingebrochen. Nach einer Weile an der frischen Lust merkt man, dass es knirrscht zwischen den Zähnen und reibt in den Augen.
Nächste Woche geht es anscheinend wieder nach Saudi Arabien, der Termin für Johannesburg steht noch in den Sternen.

Sonntag, 18. April 2010

Vulkanasche bringt meinen Reiseplan durcheinander
Da nun angeblich eine Aschewolke ueber Deutschland hinwegzieht, koennen meine Kollegen morgen ihren Flug nach Suedafrika nicht antreten, deswegen werde ich auch nicht dahinfliegen und ich hatte mich fast schon ein bisschen darauf gefreut. Der Termin wird nun verschoben und zu einem spaeteren Zeitpunkt stattfinden.
Tja, gerade in Deutschland wo es doch fuer alles Russpartikelfilter gibt ist man auf eine Aschewelle aus Island nicht vorbereitet, bin schwer enttaeuscht, aber froh dass ich fuer sowas keine Steuern mehr zahlen muss, hehe.
Es wird nun Zeit die alten Regenmacher wieder anzuheuern ein wenig zu tanzen, damit die Asche zum Erliegen kommt.
Verrueckt wie ein Vulkanausbruch in Island Einfluss auf ein Meeting in Suedafrika haben kann und sogar den Reiseplan von Leuten in Dubai beeinflussen kann. Schlimmer aber ist es fuer die Leute, die nun in Deutschland festhaengen. Hoffe dass die Maschinen bald wieder starten duerfen.
Somit bin ich diese Woche also in Dubai und warte auf Regen in Deutschland oder dass der verrueckte Vulkan in Island, dessen Namen man nicht aussprechen kann, endlich Ruhe gibt.

Samstag, 17. April 2010


Ein ruhiges Wochenende in Dubai Marina

Dieses Wochenende war mal kein Ausflug geplant, sondern es ging nur an den Strand. Man empfiehlt die Zeit noch auszunutzen, denn schon ab nächsten Monat kann es hier sehr unangenehm heiß werden. Die Temperaturen liegen derzeit um die 40°C, allerdings wird bald eine höhere Luftfeuchtigkeit einsetzen, was dann wie ein Ausguss in der Sauna wirkt. So bleibt das dann bis Oktober. Es ist dann wesentlich angenehmer, wenn man sich nicht in Küstennähe aufhält, es kann durchaus sein, dass man die Luft dann in der Wüste im Sommer angenehmer empfindet als hier in Dubai.
Heute hat es auf der Palme gebrannt, dicke Rauchwolken waren hier am Himmel zu sehen und es war ein großes Rettungstrara aufgefahren worden. Näheres weiß man aber nicht dazu, mir fiel es nur auf, da die Palme ja gleich nebenan ist.
So langsam würde ich sagen, dass ich mich hier einlebe, da kommt der kurze Trip nach Südafrika die Woche ganz gut denke ich. Dubai ist wirklich schön, aber es gibt einige Dinge, die mächtig nerven, oder die man sich in Deutschland nicht vorstellen kann. Zum einen sind das Regeln, von denen immer nur getuschelt wird, aber keiner weiß was Genaues. Zum Beispiel stehen auf Küssen in der Öffentlichkeit 30 Tage Haft, das ist kein Witz und war erst eben wieder in den Schlagzeilen, weil sich ein Pärchen in einem Restaurant bei mir um die Ecke geküsst hat. Schon Händchenhalten kann ausreichen um einen Probleme zu bescheren. Ähnliches blüht einem bei Alkoholgenuss in der Öffentlichkeit, Knast. Überwacht wird das alles von einer Zivilpolizei, die laut Angaben um die 6000 Leute in ganz Dubai im Einsatz hat...
Weiter geht es mit der Verlässlichkeit...diese gibt es hier eigentlich nicht. Am besten wenn man irgendwas aushandelt geht man erstmal davon aus dass man total verarscht wird. Termine werden eh nicht so ernst genommen, die Uhr tickt hier anders. Auch damit sollte man rechnen um die Enttäuschung am Ende etwas einzuschränken.
Auch wenn man etwas Besonderes will, wird das meist ein aufwändiger Akt, da die Arbeiter hier aus Pakistan und von den Philippinen alle nach einem Raster arbeiten. Sie bekommen erzählt, was sie tun sollen und bekommen die Handlungsschemen aufgezeigt. Methode 1 oder 2 oder 3 mit einer Beschreibung was bei den jeweiligen Methoden zu tun ist...fragt ein Kunde nach Methode 4, gerät alles aus den Angeln. Beispiel McDonalds: Cola, Fanta, Sprite...klingt simpel, fragt man aber nach Spezi oder genauer nach einer Mischung aus Cola und Fanta, kann man dem Verkäufer schon Schweißperlen auf die Stirn treiben und so ist das hier halt immer :) Aber daran kann man sich zum Glück gewöhnen, auch wenn mich manche damit schon ab und zu ziemlich gereizt haben...
Arbeite nun direkt gegenüber von meinem Zuhause, 200m Luftlinie. Wer glaubt ich kann dahin laufen hat sich geirrt. Dubai's Hauptverkehrsader liegt dazwischen und das zwingt mich dazu mit dem Auto zu fahren, denn über diese Straße gibt es keinen Weg. Das neue Büro hat zum einen Meerblick, zum anderen kann ich mir selber in mein eigenes Schlafzimmer gucken, bzw können das die anderen auch und das erinnert mich daran, dass ich Gardinen kaufen wollte.
Nun beginnt schon wieder eine neue Woche, ein Update gibt es dann wieder, wenn ich aus Johannesburg zurück bin.

Sonntag, 11. April 2010


Fujairah und die Wadis

Dieses Wochenende ging es an die Ostküste der Emirate nach Fujairah. Diese Statdt an sich ist wirklich nichts Besonderes, es gibt dort nahezu nichts zu sehen, aber ich war zum ersten Mal am indischen Ozean. Leider ist der Strand dort auch nicht sehr schön und besteht eher aus Dreck und lädt keineswegs zum Verweilen ein. Da ich nun ein geländegängiges Fahrzeug besitze und mir einen Offroadführer gekauft habe, haben Andi, Annika und ich beschlossen uns mal so ein Wadi anzusehen. Das sind Täler durch Gebirge und am Grund eines solchen Tales findet man sogenannte episodische Flüsse, oder auch nicht, denn episodisch heißt, dass sie nur fließen, wenn es mal regnet und das ist in einigen Regionen nur alle paar Jahre. Sollte es aber dazu kommen, ist in den Wadis äußerste Vorsicht geboten, da der Wasserspiegel rapide ansteigen kann. Doch für das nächste dreiviertel Jahr ist hier kein Regen abzusehen.
Anfangs war die Straße noch asphaltiert, dann begannen ab und zu steinige Passagen die Straße zu zerschneiden. Wir waren nun mitten im Wadi Hayl. Der Weg führte erst durch ein kleines Dorf und dann zum Fort Hayl (siehe Bild). Dort hauste einst der König dieser Region, heute hausen hier nur noch ein paar Tauben und ein Touristenführer, der einem zu jedem Raum in der kleinen Festung etwas erzählen kann und zum Schluss ein Trinkgeld verlangt. Aber der Mann war sehr nett und hat sich das Trinkgeld verdient.
Danach ging es weiter durch das Wadi und aufgrund der Beschaffenheit musste man hier hin und wieder sogar auf die niedrige Übersetzung der Gänge zurückgreifen, um das Gelände zu meistern. Am Ende standen wir auf einem Plateau, von dem aus man in das Tal mit den vielen kleinen Palmenhainen schauen konnte. War wirklich sehr interessant und es hat auch Spaß gemacht. Ich bin überrascht wie bergig die Emirate doch sind, es hat schon einen gewissen landschaftlichen Reiz, obwohl alles nur Wüste ist.
Ab und zu liegen jetzt aber die Temperaturen schon um die 43°C bei einer Luftfeuchte von ca 80%. Richtig angenehm ist es nur noch abends oder nachts, tagsüber verbringt man den Tag draußen lieber liegend am Strand oder im Auto bei eingeschalteter Klimaanlage.

Donnerstag, 8. April 2010


Die Antwort auf die Wüste

Ja das ist wonach es aussieht und es gehört jetzt mir. Vielleicht ist es durchgedrungen, hatte vor knapp 2 Wochen einen kleinen Autounfall mit einem Tanklaster, mir ist nichts passiert, aber das Mietauto war erstmal nicht mehr zu gebrauchen. Man hat mir dann ein "Replacement Car" gestellt, welches einen Topf Leim als Motor hatte und sehr frustrierend war. Doch in der Zeit war ich bereits in der Prozedur mir etwas neues zu kaufen und da ist er nun, ein Land Rover Discovery, der Nachfolger des legendären Land Rover Defender. Das Herzstück des Wagens besteht aus 8 Zylindern, 4 Litern Hubraum und raus kommen 188PS. Gewaltige 300 Newtonmeter reißen an den Achsen, der Wagen hat eine Anhängelast von 3,5 Tonnen...und einen Verbrauch von 21 Litern auf 100 Kilometern...im Normalbetrieb, es gibt noch einen Sportmodus :) Die Beschleunigung ist echt gut für die Größe des Wagens und der V8 klingt einfach nur geil...
Ich habe lange überlegt ob ich mir das Auto kaufen soll oder nicht, schließlich wäre ich mit einem dauerhaften Mietwagen frei von anfallenden Reparaturen gewesen...aber....wann habe ich nochmal die Chance solch ein Auto zu fahren? Einige Winkel der Emirate erreicht man auch nur mit solch einem Auto und ich denke ich werde auch Verwendung jenseits der Straße dafür finden...
Robert und Claudi habe ich heute noch auf den Flughafen gefahren, sie sitzen nun im Flieger zurück und haben schon angekündigt, dass sie zurückkommen wollen...das Dubaimärchen zeigt Wirkung...
Morgen wollen ein paar Freunde und ich an die Ostküste fahren und auch ein Wadi durchqueren...offroad natürlich. Mittlerweile ist es allerdings schon ganz schön heiß hier geworden und es liegt auch schon etwas Feuchtigkeit in der Luft, die einen einfach umhaut...also besser man bleibt im Auto, hehe.

Mittwoch, 7. April 2010


Claudi und Robert

Diese Woche hatte ich zum ersten Mal Besuch. Ich habe mir Mühe gegeben meine Gäste so gut es ging zu bewirten, doch ich denke Claudi und Robert hat es hier sehr gut gefallen. Von langen Shopping Escarpaten, Strand, bis hin zu den versteckten Bars und Clubs in Dubai haben die Beiden nun alles kennengelernt, auch die Wüste haben sie gesehen und das nicht zu knapp. Sonnenbrand haben sie irgendwie keinen bekommen, ich frag mich wie sie das gemacht haben, denn der Strand ist ja nun fast vor meiner Tür.
Ich hoffe die beiden waren mit meiner Bewirtung zufrieden, würde die Beiden natürlich gerne wieder begrüßen!!!
Nochmals besten Dank für alle Habseeligkeiten, die ihr mir mitgebracht habt. Ich hoffe sehr euch hat es bei mir gefallen, auch wenn so vieles hier so unwirklich erscheint. Ich wünsche euch eine gute Heimreise und meldet euch, wenn ihr wieder Lust habt, auf dieses kleine Fleckchen Erde im Mittleren Osten...