Donnerstag, 22. Mai 2014


 
Nur Quatschen im Kopf
 
Das hier wollte ich eigentlich schreiben, anstelle der abenteuerlichen Beschreibung des Hotels in Bahrain.
Wir gehen also nochmal in der Zeit etwas zurueck. Die Aufnahmen oben wurden letzte Woche in Suedafrika gemacht. Meine Reisen haben ja eigentlich immer einen Grund. Diesmal war ich Gastsprecher bei einer Konferenz, welche man in den Bildern sieht. Man muss ja auch mal ernst sein und man kann ja nicht immer Bars vergleichen oder sich Ferraris anschauen. Man darf ja nicht vergessen, dass ich groesstenteils dienstlich unterwegs bin und nicht zum Spass, auch wenn es vielleicht manchmal den Eindruck macht. Normalerweise vermeide ich aber das geschaeftliche hier mit einzubringen, das waere wahrscheinlich etwas zu langweilig.
Ein Tag auf einer Dienstreise beginnt meist mit einem Fruehstueck gegen 7 Uhr am Morgen und dann rennt man von Meeting zu Meeting. Je nach Ort schafft man davon 3 bis 5 am Tag. Dabei spielt die Infrastruktur eine grosse Rolle. In Lagos (Nigeria) schafft man zum Beispiel nur 2, den Rest des Tages steckt man im Verkehr fest, aehnlich in Nairobi, 3 Meetings sind dort ein guter Schnitt. Hier im Golf, sei es in Doha, Muskat oder Manama schafft man durchaus 4 und kann noch ein fuenftes am Abend ausrichten.
In Johannesburg hat es sich aber auf die Konferenz beschraenkt. Nunja und am Abend hat man eben meistens noch zu tun, da man ja die Emails, die am Tag eingetroffen sind nicht beantworten konnte. Die Zeit von Fruehstueck bis zum Abend schneide ich im Blog meistens raus und deswegen sieht es so aus als waere ich de ganze Zeit im Urlaub... Es steckt aber in der Tat auch viel Arbeit dahinter und oftmals auch Stress. Deswegen gehe ich gerne am Abend nach einem langen Tag nochmal in die Hotelbar um ein wenig zu chatten und eventuell ein Bier zu trinken.

Dienstag, 20. Mai 2014







 
 
Businesstrip mit Planueberfuellung in Bahrain
 
Eigentlich wollte ich euch ja noch ein paar schoene Bilder von Montecasino in Suedafrika zeigen. Aber mein Zeitplan hat mich nach Bahrain gerufen und dann wurde es etwas wild.
Man kann ja nicht alles planen und manchmal gehen Dinge eben schief.  Ich kam hier Samstag morgen aus Johannesburg in Dubai an und hatte nur wenige Stunden daheim bevor es weiter ging nach Bahrain.
Eigentlich nur fuer einen Tag, aber dabei ist es dann nicht geblieben. Ich bin also morgens gegen 3 Uhr aufgebrochen und wollte abends wieder da sein. Leider wurde mein Plan etwas durcheinandergebracht und um einige Dinge zu klaeren musste ich mir also eine Bleibe suchen um eine Nacht in Bahrain zu verweilen.
Mein Kollege "Buffke" war schon einen Tag zuvor angekommen und hatte bereits eine Nacht vor Ort verbracht. Ich meinte wir buchen einfach das gleiche Hotel um es einfach zu machen. Buffke aber zoegerte und meinte, dass das Hotel vielleicht ok fuer ihn ist, aber eventuell nicht fuer mich... Naja aber ich mag es ja, wenn es etwas wild zugeht, deswegen meinte ich das sei kein Problem und habe kurzer Hand gebucht.
Buffke ist einiges gewoehnt, drueckt sich aber nicht nicht immer ganz klar aus, sonst haette er wahrscheinlich erwaehnt, dass das Hotel eher eine Art Geisterbahn ist.
Somit ging es also los. Der Eingang befand sich in einer dunklen Gasse neben der Hauptstrasse. Von aussen war der Laden schon ganz schoen heruntergekommen, vom einstmals erleuchtetem Schild "HOTEL" leuchtete nur noch das "O".
In der Lobby wurde man nicht von der Rezeption, sondern von einem fauligen Geruch begruesst, doch ich war mir immernoch sicher dass ich hier bleiben wollte. Beim Check In wollte ich ein Nichtraucherzimmer, die Dame versicherte mir, dass es sich um ein Nichtraucherzimmer handelte...als ich mich aber gerade auf den Weg zum Zimmer machen wollte, rief sie mir hinterher: "Aber wenn Sie im Zimmer rauchen wollen ist das kein Problem..." (!?). Nun ja mich hat das nicht gewundert...es stand dann auch ein Aschenbecher im Zimmer. Das Zimmer ist oben abgebildet. Es ging schon. Bis auf das Bad war es auch relativ sauber. Ich war eh totmuede.
Aber der Magen knurrte, dewegen wollte ich zusammen mit Buffke noch etwas essen gehen.
Das Hotel hatte ein Restaurant auf der Lobbyebene, sogar als "Nichtraucherlokal" ausgeschrieben. Als Buffke und ich durch die Tuer kamen, stiessen wir in eine dicke Qualmwolke und ein Pokertrio, das an einem Tisch sass und uns einen grimmigen Blick zuwarf. Ich meinte zu Buffke: "Naja, ich glaube das Restaurant ist geschlossen", und wir haben den Ort wieder still und heimlich verlassen.
Ein paar Meter die Strasse runter fanden wir ein anderes Restaurant...nunja eigentlich war es eine Wohnung, die zum Restaurant umfunktioniert wurde, ein Inder (Bild 2). Damit dieser Ort etwas schoener auf mich wirkte bestellte ich ein indisches Bier und liess mich mit Buffke an einem Tisch nieder. An diesem Ort wurden wir bedient wie die Koenige, auch wenn das Besteck nicht besser war als das einer Imbissbude. Auf dem Tisch der "Silver Service" mit Blechbesteck, unter dem Tisch das grosse Festmal der Kakerlaken. Aber sowas gibt dem Essen ja bekanntlich erst die noetige Wuerze.
Auch Buffke bestellte sich ein Bier, sicherlich wirkte dieses Restaurant auch auf ihn erst nach dem Bier etwas gemuetlicher.  
Es war noch nicht ganz so spaet, deswegen fanden wir es vielleicht eine gute Idee im Hotel der Bar nochmal einen Besuch abzustatten. Die Bar mit dem Namen "Safari" war dunkel und verraucht. Zwei Indische Damen im Indischen Outfit mit Sari begruessten uns und bestanden darauf uns die Hand zu reichen, was hier mehr als unueblich ist.
In den dunklen Ecken der Bar sassen 3 Grueppchen von Maennern, die finster dreinblickten und rauchten. Ebenfalls machten diese den Eindruck gerade gestoert zu werden von Buffke und mir. Nach einer Weile gingen sie aber wieder ihren Gespraechen nach. Die Damen fragten uns nach der Bestellung, ich nahm noch ein Bier, Buffke wollte nichts mehr. Das konnte die Dame nicht verstehen, nachdem sie uns einmal die Karte rauf und runter gelesen hatte, wollte Buffke aber immernoch nichts und sie liess ab.
Ich beobachtete das Treiben etwas, die zwei Damen schienen bei den Gaesten begehrt zu sein, blieben an jedem Tisch laenger stehen um zu reden...aber auch irgendwie um Koerperkontakt mit den Gaesten aufzunehmen. Sehr seltsam...
Ich entschloss mich nun mein Bier etwas schneller zu trinken, denn die Bar war nicht wirklich nach meinem Geschmack und auch Buffke stellte fest, dass es hier wohl um eine andere Art "Safari" ging und dass die eigentlichen Spezialitaeten des Hauses wohl nicht auf der Karte standen.
Highlight in der Bar waren rote Herzen, die mittels Laser and die Waende gestahlt wurden und die sich drehten. Das gab der Bar ihren ganz eigenen Charme. Nein, nein, nein, das war keine gewoehnliche Bar, das war was anderes...das ganze Hotel schien einen ganz anderen Hintergedanken zu haben.
Die beiden Nachtclubs haben wir uns nicht angesehen, wahrscheinlich war das auch besser so, allerdings sollten Buffke und ich noch davon zu hoeren bekommen. Wir gingen also jeder in unsere Zimmer um zu schlafen, doch das war kaum moeglich. Von beiden Nachtclubs drang exorbitanter, ohrenbetaeubener Laerm in unsere Zimmer. Karaokegesang und laute Drommelschlaege...bis in die fruehen Morgenstunden, erst um 6 Uhr als der Hahn auf dem Misthaufen vor dem Hotel kraehte herrschte endlich Ruhe. Zum Glueck klingelte um 7 schon mein Wecker und ich konnte den Ort endlich verlassen.
Eine Wohltat musste ich mir aber noch goennen. Etwas musste als Rache getan werden. Die Toilette war verstopft und wer mich kennt, der weiss, dass es wohl keine groessere Freude geben kann, als eine fremde, verstopfte Toilette.
Diese wurde nun fachmaennisch wie im Video oben zur "Planueberfuellung" gebracht, was zur Folge hatte dass das ganze Bad unter Wasser stand. Das war eigentlich der beste Service, den dieses Hotel zu bieten hatte...

Dienstag, 13. Mai 2014



 
Landrover Defender, der Britische Trabant
 
Mein Fortbewegungsmittel heute war nicht ganz so schick wie die Ferraris von denen ich berichtet habe, dafuer aber Stilecht fuer Afrika. Der Landrover Defender ist wohl eines der verbreitesten Safari Autos in Afrika, wenn nicht sogar weltweit. Er gilt als unzerstoerbar, oder zumindest sagt man: was auch immer fuer eine Macke er hat, Fahren geht immer!
Mein Kollege ist im Besitz dieses Urtyps und damit ging es heute ueber die holprigen Strassen von Johannesburg und Midrand. Sogar auch mal auf Abwegen, da wir einen alternativen Eingang in ein Einkaufszentrum gesucht haben. Somit ging es also kurz durch das Gebuesch und eine Baustelle, was natuerlich fuer so einen Landrover gar kein Problem ist.
Die typische Motorhaube mit den runden Scheinwerfern verleihen dem Wagen sein markantes Aussehen. Beruehmt geworden ist der Defender durch den Film "Die Goetter muessen verrueckt sein", der auch teils hier in Suedafrika, teils in Botswana gedreht wurde. Auch im Film wird deutlich, was man mit so einem Landrover alles machen kann...sogar auf Baeume kann man damit klettern. Wer es nicht glaubt sollte sich den Film lieber einmal anschauen...ihr werdet staunen.
Es ist natuerlich ein Britischer Wagen, wo er auch vom Militaer genutzt wird, was ihm womoeglich den Namen "Defender" (Verteidiger) verliehen hat.
Auch Maengel lassen sich bei diesem Wagen noch selber beheben, aber wie gesagt...Fahren geht immer!
Ich habe die Fahrt jedenfalls genossen, zum ersten Mal uebrigens nicht als Safari Vehikel, sondern als Dienstfahrzeug. Fuer den Rest der Woche geht es wohl nicht ganz so stilecht durch die Botanik. 

Sonntag, 11. Mai 2014









 
Ferrari Treffen in Johannesburg,
Montecasino erstrahlt im roten Glanz
 
Montecasino kennt ihr ja bereits von meinen Erzaehlungen. Hier verweile ich immer wenn ich in Johannesburg zu Gast bin. Dieses Wochenende war hier Ferrari Treffen. Das kam mir etwas so vor wie das Motorradtreffen auf der Augustusburg, nur eben mit Ferraris.
Fuer eine Weile musste ich ueberlegen, ob ich ueberhaubt schonmal einen Ferrari in Afrika gesehen habe. Es war tatsaechlich das erste Mal, und dann gleich so viele. Aus allen Epochen kamen die roten Flitzer nach Montecasino. Dabei ist es in Suedafrika gar nicht so einfach einen Ferrari zu fahren.
1. man braucht einen rechtsgelenkten Ferrari, denn hier herrscht Linksverkehr
2. die Strassenbedingungen sind nicht unbedingt die besten, aber vielleicht auch nicht viel schlechter als in Italien
3. man ist damit auf dem Praesentierteller, was hier in Suedafrika nicht die sicherste Variante ist
Mir gefallen uebrigens die Ferraris recht gut, nicht alle Modelle, aber die meisten. Ich finde es ist ein Sportwagen bei dem die Front, sowie auch das Heck durchaus gelungen sind und zueinander passen, was nicht bei allen Sportwagen der Fall ist.
Ordentlich Kraft haben sie alle, jedoch gibt es fuer mich einen Favouriten, naemlich den legendaeren Ferrari F40, der in den letzten 3 Bildern zu sehen ist.
Eine zeitlose Schoenheit. Allerdings mittlerweile selten zu finden, eine Raritaet, gehandelt mit 7 stelligen Preisschildern... Eine brachiale Schoenheit.
Ich wusste von dem Treffen hier nichts und war daher sehr ueberrascht als mir heute Nachmittag die roten Flitzer ins Auge stachen.
Eine gelungene Show fuer den Anfang, es folgt eine Woche Johannesburg, welches mich heute mit seinen angnehmen Herbsttemperaturen begruesst hat. 

Mittwoch, 7. Mai 2014

 
 
 
 
 
Bei den Nachbarn in Bahrain
 
In Bahrain war ich mittlerweile schon oefters, aber nie wirklich lang, normalerweise nur fuer einen Tag. Nun aber hat es sich ergeben, dass ich fuer 3 Tage in Bahrain geblieben bin. Wie alle Golfstaaten lebt Bahrain ebenfalls vom schwarzen Gold. Allerdings ist es nur eine kleine Insel.
Das oben sind die einzigen Fotos die ich machen konnte, denn es ging sehr hektisch zu, morgens zeitig aus dem Haus und Abends erst spaet aus dem Buero zurueck. Die Bilder zeigen in etwa den Tagesablauf, den Morgen, mich und den Abend. Das ist auch eigentlich alles was ich von Bahrain gesehen habe, ausser dem Buero und dem Flughafen. Manchmal finde ich das etwas schade.
Allerdings muss man sagen dass Bahrain immernoch etwas koechelt. Man erinnert sich noch an die Demonstrationen vor ca. 2 Jahren. Die Stadt ist immernoch voll mit Strassensperren und Militaerpatrollien. Es ist allerdings moeglich sich frei zu bewegen, sofern man sich vom Sperrgebiet fern haelt.
Ich haette gerne mehr gesehen, aber wie so oft blieb dafuer keine Zeit. Das Gebaeude im Bild 3 ist das Handelszentrum von Bahrain und eines des Wahrzeichen der Stadt, neben der Formel 1 Rennstrecke, die ich noch nie gesehen habe. Vielleicht bleibt mir irgendwann mal etwas mehr Zeit um mehr Eindruecke wiederzugeben. Zuvor aber geht es naechste Woche erstmal wieder nach Johannesburg.