Dienstag, 31. Mai 2011

Unvergessen
Mein Fahrrad, in den letzten Monaten haette ich ja fast vergessen, dass ich es ueberhaupt mit hier habe. Es diente eine lange Zeit immer nur um kurze Wege zu erledigen. Es ist nicht einfach mit dem Fahrrad in Dubai zurecht zu kommen. Zum einen wegen der rassanten Fahrweise, die einige Autofahrer hier an den Tag legen, zum anderen ist das Fahrrad hier weitgehend unbekannt. Nicht nur weil die Strassenfuehrung fuer Fahrraeder ungeeignet ist, letztens bin ich zu einem Kollegen geradelt und wurde gleich vom Security (nahezu alle Haeuser hier haben einen Securitydienst) abgefangen und durfte das Haus nicht betreten. Nach langem hin und her wurde beschlossen, dass ich das Fahrrad in der Tiefgarage auf einem freien Parkplatz parken durfte.
Aber ich habe auch einige Freunde, die regelmaessig radfahren und die habe ich dieses Wochenende begleitet. Es ist heiss in Dubai, sehr heiss. Deswegen heisst radfahren: frueh um 5 aufstehen, essen reinquaelen und ab gehts. Man hat genau bis halb 8 Zeit, dann brennt die Sonne so stark, dass man es nicht mehr aushaelt.
Unsere Tour ging durch die Anlage "Jumeirah Islands" und dann ein kleines Stueck durch den Wuestensand. Jumeirah Islands ist eine Gegend in der extrem reiche Einwanderer leben. Die Villen ist galaktisch gross. Vor einer Villa habe ich 3 Range Rover, einen Maserati und einen Ford GT gesehen, alle auf dem hauseigenem Parkplatz abgestellt. Nur zu Info, allein die 3 Range Rover haben einen Neuwert von 300.000 Euro, ein Maserati mag ein aehnliches Preislevel haben, der Ford sollte fuer 200.000 Euro gebraucht zu haben sein...Ueber eine halbe Million Euro, nur in der Auffahrt des Hauses...
Weiter ging es dann durch den Wuestensand. Die Wueste ist ja nicht weit weg von meinem Haus. Ein kleiner Dreckweg fuehrte durch den Sand. Am Ende des Wegen war ich allerdings fix und fertig, da die Sonne einem dann den Garaus macht.
Es ist in der Tat nur am Morgen moeglich Rad zu fahren, selbst abends ist es viel zu heiss und zu feucht. Auch das sitzen im Freien ist nicht mehr moeglich, zu heiss, zu feucht.

Freitag, 20. Mai 2011




Fata Morgana



Die Wueste und ihre Reize, mich hat es heute mal wieder gereizt hinauszufahren. Ich habe dabei wieder eine neue, schoene Piste durch den Sand entdeckt, auf der es kilometerweit durch die Wueste geht. Man sieht dabei wie oben auf dem Bild einige Kamele und wenn man Glueck hat auch Gazellen. Es gibt auch viele Kriechtiere, nur bei dieser Hitze verstecken die sich gern. In der Wueste hatte es sicherlich gefuehlte 50 Grad. Es ist schon jetzt extrem warm. Letzte Woche ist das passiert, wovor hier alle immer zittern, wenn sich der Sommer naehert...die Feuchtigkeit hat eingesetzt. Die Luftfeuchte ist jetzt immer um die 70%, bei 42 Grad ist das schrecklich.

Heut im Fahrstuhl ist einfach eine Frau beim aussteigen zusammengeklappt. Sie kam gerade vom Pool und hatte wohl etwas zu viel Sonne getankt. Zum Glueck war noch ein Paerchen dabei und wir konnten der Dame wieder etwas Farbe einhauchen. Mit Hilfeleistungen muss man hier uebrigens vorsichtig sein, speziell wenn eine Frau betroffen ist. Sollte sich die Frau belaestigt fuehlen, kann man hier leider dafuer belangt werden, sogar wenn es um erste Hilfe geht. Doch heute handelte es sich um eine gutmuetige Frau und sie konnte am Ende auch wieder laufen. Aber es jagd einem schon einen gewaltigen Schrecken ein, wenn jemand aufeinmal umfaellt und schwer atmet.

Jetzt beginnt also wieder die Zeit, in der man sich nicht hinauswagen kann, da es zu heiss ist, das Meer hat schonwieder um die 30 Grad und auch einige Bars, die im freien sind, beginnen den Aussenbereich zu schliessen. Es wird Sommer in Dubai (wobei es hier eigentlich Herbst, Winter und Fruehling gar nicht gibt).

Dienstag, 17. Mai 2011








Unterwegs in den Nebenstrassen



Es wird ja prinzipiell empfohlen sich von Menschenansammlungen fernzuhalten, allerdings bekommt man so auch nichts vom Leben hier mit. Bei einem Spaziergang durch die Stadt sind wir auch durch einige Nabenstarssen gelaufen. Es gibt unzaehlige Maerkte mit frischem Obst und Gemuese, alles aus Algerien, natuerlich auch kleine Gewuerzlaeden und natuerlich handelt man auch mit Datteln. Algerien ist weltweit der Zweitgroesste Dattelproduzent, was Viele sicherlich nicht wissen...ich wusste es auch nicht, bis ich hergekommen bin. Leider mag ich Datteln nicht so, doch es gibt genuegend andere Leckereien, die man unbedingt probieren sollte. Es gibt tausende kleine Grills in den Strassen. Im Angebot hat man immer frisches Fleisch, was man sich aussuchen kann und dann wird es frisch gegrillt. Man sollte sich nicht ekeln, denn das Fleisch liegt meisst in der Sonne und es kann sein dass einige Fliegen darauf drohnen, doch da es immer vom selben Tag ist, kann man der Sache schon vertrauen, ich bin schliesslich noch am Leben. In den Restaurants muss man unbedingt das beruehmte Kus Kus ausprobieren. Es kann von Restaurant zu Restaurant etwas variieren, schmeckt aber immer vorzueglich. Alle Zutaten kommen ebenfalls aus Algerien.

Nach dem Essen reicht man gerne einen gruenen Tee mit frischen Minzblaettern und kleine Suessigkeiten. Der Kaffee hier ist extrem stark, man sollte ihn immer mit viel Milch verduennen, um zu verhindern 3 Tage am Stueck wach zu sein.

Algier ist riesig, man spricht von um die 2 Millionen Menschen, das aber nur offiziell. Man schaetzt die Bevoelkerung auf 5 Millionen. Wenn man hier ist und die Stadt sieht, kann man dem nur zustimmen. Leider ist vor der Strandpromenade kein schoener weisser Sandstrand wie in Dubai, sondern ein gewaltiger Gueterhafen. Allerdings gibt es Straende ausserhalb der Stadt. Leider ist mein Aufenthalt hier schonwieder zuende und heut Mittag geht der Flieger wieder zurueck nach Dubai...via Doha, Direktfluege sind leider nur bedingt erhaeltlich, deswegen dauert der gesamte Flug um die 12-13 Stunden.

Al Sallam Al Leikum.

Sonntag, 15. Mai 2011





Algier - eine Stadt voller Leben




Algerien hat mich mit einem sehr angenehmen, meditarren Klima begruesst. Es liegt ganz im Norden an der Kueste und ist etwa eine anderhalbe Flugstunde vom europaeischen Festland entfernt. Die Innenstadt ist groessten Teils in einem alten, franzoesischen Kolonialstil gehalten. Jedes Haus muss weiss sein, alle Fensterlaeden sind blau gestrichen. Die Fassaden der Hauser sind meist schon ganz schoen mitgenommen, die salzige Meeresluft ist sehr aggressiv. Durch die engen Gassen schiebt sich das Leben der Stadt. 2 Millionen Menschen leben hier. Man findet ein Geschaeft neben dem anderen. Gehandelt wird alles Moegliche. Allerdings, was einem hier gleich angenehm auffaellt, man wird von den Haendlern nicht angequatscht. Sie sitzen meisst einfach vor ihren Geschaeften und bewegen sich erst wenn jemand was will. Man sollte aber wissen was man will, denn grossartig zeigen und erklaeren moegen die Haendler auch nicht. Heute standen wir eine halbe Stunde am Strassenrand und haben versucht ein Taxi zu bekommen. 3 Taxi's haben uns abgesagt mit der Begruendung: "Nein, das ist uns zu weit, da fahren wir nicht hin.", und dabei ging es nur um etwa 10km. Nachmittags sitzen mein Kollege und ich meist in den Strassencafes und schauen dem Treiben zu. Durch die Strassen zu laufen ist relativ sicher, ausser wenn man sich in den alten Kern der Stadt wagt, die sogenannte "Kasbah", dort koennten einige Taschendiebe lauern. Leider ist die Stadt groesstenteils extrem verschmutzt. Es ist genau der Grat zwischen alten Charme der Kolonialhaeuser und Ruinen, die kurz vorm den Zerfall stehen.

Hin und wieder findet man in den Haeusern kleine Bars, die auch hier nicht allzu auffaellig sind. Mein Kollege wollte es mir nur mal zeigen. Die Bars sind eher sehr sehr schlicht gehalten, sehr gut besucht und total verqualmt. Viele Leute treffen sich hier zu einem "Nach der Arbeit - bis tief in die Nacht Bier". So wie die beiden Kameraden oben auf dem Bild rechts (ganz links ist mein Kollege). Einer der beiden sprach sogar deutsch. Er hat mir einen langen Vortrag ueber die deutschen Kaiser gehalten und konnte mir sogar sagen in welchen Staedten sie jeweils ernannt wurden, auch die deutschen Philosophen kannte er alle und deutsche Autos waren sehr beliebt. Die beiden Kameraden sassen schon etwas laenger dort, aber man hat sich gefreut mal jemand deutsches zu sehen. Touristen gibt es hier fast keine, was leider an den vielen Jahren des Terrorismus liegt, der aber nun vorbei ist. Verstaendigen kann man sich hier nur in Arabisch oder Franzoesisch. Ich muss mir also immer die Brocken, die ich von beiden Sprachen beherrsche gezielt zusammenbauen. Leider mag man hier die Araber von der Saudi Arabischen Halbinsel nicht und es gibt einige unterschiede in der Sprache. Als ich das arabische Wort fuer "danke" (shukran) gestern verwendet habe, gab es als Antwort: "Wir moegen hier keine Kamele"...man will hier leiber das Wort "Shahra" zum Dank hoeren. Dennoch war es eine interessante Erfahrung mal mit den Einheimischen zu reden, beide geben uebrigens Unterricht an der Universitaet...

Freitag, 13. Mai 2011



Der Sommer steht vor der Tuer


Nun is es wieder soweit. Die Temperaturen steigen, wie man sieht. Heute morgen um 11Uhr waren hier im Schatten 40 Grad. Die Sonne brennt bereits sehr, aber die Luftfeuchte hat noch nicht eingesetzt. Jedoch sind dies nun die letzten 3 Wochen in denen man geradeso noch rausgehen kann. Die Strandbars sind deswegen alle gerammelt voll, weil alle die Chance noch nutzen. Ab Juni heisst es dann hier wieder...Sauna.

Diesen hohen Temperaturen sollte man lieber erstmal entfliehen. Deswegen fliege ich diese Nacht nach Algerien. Nordafrika...zur Zeit kein gutes Reiseziel. Auch die Internetseite des auswaertigen Amtes ist voll mit Reisewarnungen, doch ich bin guter Dinge. Ich reise wieder mit einem Decknamen ein: "Mr. Tommy Schenider", so steht es auf dem Visum. So wird mich sicher keiner erkennen...

Uebrigens habe ich nun auch einen neuen Pass, extra dick, damit auch viel herumreisen kann, denn der alte Pass war ja voll. Nur eine Seite ist noch uebrig. Im neuen Pass steht nun auch als Wohnort: Dubai, VAE.

Ich hoffe in Algerien ist es etwas kuehler als hier, man sagt der Wein ist dort gut und ich soll unbedingt das Kus Kus probieren. Werde ich alles machen und natuerlich Bericht erstatten...

Dienstag, 10. Mai 2011



Das Napalmtrio


Es gibt sie doch...die wild lebenden Voegel in der Wueste...und einer wollte eben mal schauen was mein Auto so unter der Haube hat. Das ist ihm gelungen.

Grund fuer den Ausflug war der Besuch von Mike, Denise und Wenkman aus Deutschland. Eine Woche lang haben sie mich hier beehrt und wir hatten eine grossartige Zeit. Leider musste ich ausgerechnet letzte Woche meinen Saudibesuch abhalten, aber die 3 sind gut allein zurechtgekommen. Als ich wieder da war, haben wir die Zeit natuerlich besonders gelassen ausgenutzt. Wir waren zusammen in der hoechsten Bar Dubai's von der man einen wunderbaren Blick auf den Springbrunnen hat, ich habe ihnen die Altstadt gezeigt und der kroenende Abschluss stellte ein Besuch im wilden "Rock Bottom" Club dar. Es war eine sehr ausgelassene Feier und wir hatten alle sehr viel Spass. Natuerlich habe ich auch wieder die neuesten Dance - Moves zum Besten gegeben.

Die 3 sind nun Dubai erprobt und haben es sich sogar rausgenommen zu sagen: "So warm ist es ja gar nicht!". Wem es hier zu kalt war, der kann gerne im August wiederkommen und wir sprechen uns dann nochmal.

Es geht auch schon langsam los mit dem Sommer,die Luft wird wieder waermer, wir sind nun schon bei fast 40 Grad tagsueber, nacht gehen die Temperaturen nur noch selten unter 30 Grad. Der zweite Sommer in Dubai steht vor der Tuer und man rechnet dieses Jahr mit einem Rekordsommer. Hoechstemperatur letztes Jahr waren: 54 Grad Celsius...

Sonntag, 8. Mai 2011






Saudi - das heilige Land


Letzte Woche sollte es also wieder einmal nach Saudi Arabien gehen. Gesagt, getan. Zum Glueck hatte ich ein gueltiges Visum...mit dem "Decknamen" Sauschneider.

Diesmal ging es an das Rote Meer, in die Kuestenstadt Jeddah (Dschidda). Von dort aus sind es nur 30km bis nach Mekkah, die heiligste Stadt des Islam, dort steht die Kabba. Nichtmoslems ist allerdings die Einfahrt in die Stadt untersagt, das geht nur mit Sondergenehmigung. Zuwiderhandlung kann bestraft werden. Die wunderliche Reise begann aber schon im Flugzeug. Der A380... Ich habe mir bei Emirates erst online angesehen, was das Flugzeug so zu bieten hat. Emirates hat einige davon mit einer Bar, eigenen Suiten fuer die erste Klasse und einem Sauna- und Spabereich ausgestattet. Das Unterdeck ist fuer die Holzklasse.

Ich sass also in der Holzklasse, allerdings als erstes und habe aufgepasst, was passiert. Nach kurzer Zeit kam ein Mann, nur mit 2 Handtuechern bekleidet ins Flugzeug...aha..der will in den Spabereich. Etwas spaeter noch einer...und noch einer...und noch einer. Sagen wir mal 80% aller Maenner hatten nur Handtuecher an und sassen nun halbnackt um mich herum. Es muss eine grosse Sauna sein, dachte ich...aber nein, es war anders.

Diese Leute begeben sich auf ihre Pilgerreise nach Mekkah, ganzjaehrig findet dieses Spektakel statt und nennt sich Umrah. Die Traditionelle Kleidung dabei besteht nur aus Handtuechern. Das habe ich nicht gewusst und ich kam mir natuerlich auch etwas seltsam dabei vor...aber man muss es respektieren.

Der Flug an sich war viel besser als in herkoemmlichen Flugzeugen. Man hat viel mehr Platz und vor allem, das Flugzeug ist innen sehr leise. Teilweise merkt man nicht mehr, dass man in einem Flugzeug sitzt, ein ICE der Bahn ist wesentlich lauter im Innenraum.

Zu Jeddah an sich gibt es nicht viel zu sagen. Ausser dass der Flughafen ein riesiges Flugfeld besitzt um all die Pilgerer abfertigen zu koennen.

Der Rest des Aufenthalts war natuerlich sehr enthaltsam und trocken...3 Tage lang...