Mittwoch, 26. Januar 2011


Das Gesetz der Strasse
Lagos, "the centre of excellence..." so wird die Stadt offiziell genannt. Doch es wird schnell klar, dass man starke Nerven braucht, wenn man hier zurechtkommen will.
Die Stadt ist schmutzig, extrem schmutzig und mir steigt wieder der selbe Geruch in die Nase, den ich schon von meinen vorhergegangenen Nigeriabesuchen kannte. Hauptsaechlich besteht der aus Diesel, Kloake, ab und zu mit dem Geruch eines offenen Feuers vermischt. Auch hier gibt es keine Kanalisation, jegliches Schmutzwasser fliesst durch einen Betonkanal neben den Strassen zum Meer. Der Gestank ist bestialisch. Die Strassen sind quicklebendig und immer voller Menschen. Viele handeln mit allerlei Zeugs, Kleidung, Guertel, I-Phones, alles was am Hafen angeschwemmt wird.
Ich war unterwegs im aeltesten Teil von Lagos. Die Luft war dort so schlecht, dass es mir immernoch im Hals kratzt...auch wenn man sich die Lebensumstaende der Menschen allein in den Strassen naeher ansieht, dann muss man echt ein starkes Gemueht haben...Kinder die Barfuss im Muell spielen...Ziegen und Huehner die aus der Kloake trinken...kranke Menschen, die in den Strassen liegen...
Aber auf der anderen Seite gibt es auch viele froehliche Menschen, die singend durch die Strassen laufen und riesige Koerbe auf ihren Koepfen durch den dichten Verkehr ballancieren, wenn sie gerade vom Markt kommen.
Doch alles wird ueberschattet von Korruption, Hass, Neid und Gewalt. Heute bin ich Zeuge geworden wie gleich neben unserem Auto drei Maenner auf einen Mann, der mit seinem Motorrad unterwegs war, eingestuermt sind. Sie haben ihn zu zweit von der Maschine gezogen, der Dritte hat die Maschine "beschlagnahmt". Die Taeter: Gesetzeshueter die in den Strassen Geld erpressen, wer nicht zahlen kann verliert seinen fahrbaren Untersatz. Geschehen ist das hier auf einem Kreisverkehr direkt vor meinem Hotel, mitten am Tag, zwischen all den anderen Leuten und vor den Augen der Verkehrspolizei.
Ich stand zu dem Zeitpunkt mit meinem Fahrer direkt daneben, im gleichen Kreisverkehr, der Fahrer wusste sofort was dort gespielt wird...jeder weiss es hier...keiner kann sich wehren, es ist das Gesetz der Strasse.

Montag, 24. Januar 2011

Lagos - die gruene Hoelle hat mich wieder

...wenn Nigeria die Pforte zur Hoelle ist, dann ist Lagos die Tuerklinke! 18 Millionen Menschen leben hier, der groesste Teil der Stadt besteht aus Bretterbuden.
Meine Einreise war nicht gerade sanft, zum ersten Mal habe ich die Geschichte der Kollegen am eigenen Leib erfahren.
Es geschieht am hellichten Tag, noch am Flughafen. Nachdem ich ich alle Formalitaeten geklaert hatte, werde ich kurz vorm Ausgang weggefangen, ein Mann vom Gesundheitsministerium will meinen Impfausweis und den Nachweis der Gelbfieberimpfung sehen. Ihm faellt sofort auf, dass im Impfpass eine Unterschrift fehlt, meine eigene und er erklaert das Dokument als ungueltig.
Einreise verweigert und er will mich gleich noch mit derselben Maschine zurueck nach Dubai senden. Es ging eine Weile hin und her, er hat seinen Boss mit zu Rate gezogen, aber am Ende steht hier fest, ohne dass ich zahle geht es weder vor noch zurueck, Geld muss nun auf den Tisch. Ich hatte noch 100 Dirham (ca 20 Euro)...die Waehrung kannte der Mann nicht, es ist ihm zu wenig, keine Einreise.
"You'll give something and you can go...", das ist hier das Spielchen, das mit vielen Einreisenden gespielt wird. Ca. 5 solche Posten hat am Flughafen Lagos nacheinander zu durchgehen, bevor man draussen ist, an mindestens einem wird man zur Kasse gebeten.
Die nicht weit entfernten Polizisten konnte ich nicht um Hilfe bitten, dann haette ich an noch mehr Leute zahlen muessen...jeder kennt hier das schmutzige Spiel.
Ich hab den Mann dann einen Vorschlag gemacht, ich hatte eine Flasche guten Whiskey dabei, die als Geschenk fuer einen Partner hier gedacht gewesen ist. Das war alles was ich ihm anbieten konnte...und wiederwillig hat er mein Angebot angenommen.
Erleichterung. Vor der Tuer wartete mein Fahrer...bewaffnet, aber freundlich und bat mich ihm zu folgen. Der Flughafen ist militaerbewacht, an jedem Aus- und Eingang stehen mindestens noch zwei Soldaten. Maschinengewehre, AK74.
Kurz bevor das Auto angekommen ist, von einem zweiten Fahrer gesteuert, kam auch der Soldat auf uns zu, die Waffe in der Hand und hat um Geld gebeten, einfach so...fuer nichts.
"Steig einfach ein und kuemmere dich nicht darum!", meinte der Fahrer zu mir..., und das tat ich. Einsteigen, Tueren verriegeln, schnell abhauen und nochmal umsehen, dass auch nichts passiert. Das ist die Einreise in Lagos...mein Wochenbeginn...

Sonntag, 16. Januar 2011


Regen in Dubai
11 Monate ist es nun her, dass es hier zum letzten Mal geregnet hat, zumindest direkt in der Stadt Dubai und jetzt ist es wieder soweit. Im letzten Jahr habe ich hier 3 Tage Regen erlebt, die einzigen 3 Tage Regen, die es seit meiner Ankunft hier gab. Heute koennte es wieder passieren, alle schauen gespannt zum Himmel. Wolken ziehen ueber die Stadt, heute morgen war ein kleiner Sandsturm, doch alle Anzeichen stehen auf Regen.
In Dubai reicht ein Tropfen Wasser aus um die ganze Stadt zu fluten, es gibt hier kein richtiges System, dass das Wasser ableiten kann. 5 Minuten sind im Grunde genug und ein halber Meter Wasser kann auf der Strasse stehen.
Auf dem Bild sieht man natuerlich auch wie stark unser Haus bei dem aufkommenden Wind immer schwankt, deswegen steht es so schief. Vor allem wenn der Wind vom Meer kommt, versetzt er das ganze Haus immer in diese Schraeglage.
Karo und ich hatten letztens schwer zu tun alle Tueren in den Angeln zu halten, als das Haus wieder begann sich im Wind zu wiegen. Doch da dieser Wind jedes Jahr im Januar aufkommt, sind natuerlich alle Haeuser so gebaut, dass nichts passieren kann, doch man spuert die Bewegungen deutlich bei mir im 30. Stockwerk, in 100m Hoehe ueber dem Boden.
Und gerade heute, wo es nach Regen aussieht beginnen am Haus die Fensterputzarbeiten. Bei dem Wind...und dem Wetter...wird doch alles gleich wieder schmutzig...

Donnerstag, 13. Januar 2011







Die Marghalla Berge

Am letzten Tag in Pakistan ging es wie versprochen hoch in die Bergwelt. Dort geht es sehr ruhig zu. Die Strassen sind zum Teil etwas mitgenommen von gelegentlichen Erdrutschen. Die gesammte Bergwelt wird von frei lebenden Pavianen bevoelkert, die gierig nach Essen betteln.
Wir sind ganz nach oben gefahren um in landestypischer Art und Weise zu Speisen und einfach die Ruhe zu geniessen. Die Region ist bereits die Grenzregion, noch 2 Stunden mit dem Auto und man ist in Afghanistan. Davon jedoch bekommt man hier nichts mit, es geht friedlich zu. Wie auch in den Bergen im Oman und den Emiraten laufen hier die Ziegen und Kuehe frei herum und streunen durch die Strassen. Gekocht wird ueber offenem Feuer, Gas gibt es hier oben nicht.
Gegessen wird traditionell mit den Fingern und das pakistanische Essen ist einfach goettlich.
Man hat einen wunderbaren Ausblick ueber die Region von Islamabad und auf der anderen Seite blickt man Richtung Afghanistan in die North- Western Region mit ihren Bergdoerfern.
Die Temperaturen waren um die 15 Grad, also doch recht angenehm.
Am Abend nach der Arbeit ging es wieder in die Innenstadt und dort haben wir in dem Getuemmel einen Mix aus Joghurt, Milch, Wasser und Zucker getrunken, der ueberraschend sehr schmackhaft gewesen ist. Gesessen wird unter freiem Himmel, kleine brennende Tonnen sorgen fuer die noetige Waerme.
Alle sagen ich muss unbedingt wiederkommen und das steht ausser Frage. Hier moechte ich sehr gern noch mehr Zeit verbringen und es gibt noch so viel zu sehen.
Pakistan ist eine schlummernde Perle, die nur darauf wartet entdeckt zu werden. Diese Eindruecke bleiben unvergessen...

Mittwoch, 12. Januar 2011


Herzlicher Empfang in Islamabad
Letzten Morgen bin ich um 3 Uhr hier angekommen, war den ganzen Tag beschaeftigt, doch zur Mittagspause haben mich meine Kollegen ein klein wenig durch die Stadt gefuehrt.
Pakistan ist ueberraschend sehr gruen und steckt voller Leben. Man kann sich frei in den Strassen bewegen, die Leute sind sehr freundlich und begegnen einen stets mit einem Laecheln.
Ich war ehrlich gesagt sehr ueberrascht davon, denn ich denke dieses Land wird in den Medien immer sehr verschrien und man bekommt einen voellig falschen Eindruck.
Mir gefaellt es hier, den Abend haben wir in einer Art "Jungle Bar" (alkoholfrei) verbracht, eine Shisha geraucht und meine Kollegen haben mir vom Land erzaehlt. Sie freuen sich sehr, dass es mir hier gefaellt, ich denke man fuehlt sich lediglich ein paar Jahre zurueckversetzt.
Morgen Mittag wollen wir hoch auf einen Berg fahren, von dem man die ganze Region ueberblicken kann und der im Grenzgebiet zu Afghanistan liegt, der allerdings als sicher gilt. Ich freue mich bereits darauf, vielleicht haette man fuer den Besuch hier in Pakistan mehrere Tage einplanen sollen, um vielleicht auch die Region etwas zu erkunden, denn es ist wirklich bei weitem nicht so schlimm, wie man es von den Medien vermittelt bekommt.
Heute Mittag waren wir in einem afghanischen Restaurant (oben im Bild). Die Speisen waren frisch vom Grill und ein Gaumenschmaus.
Ich bin gespannt was mich morgen erwartet...

Samstag, 1. Januar 2011



Ein gesundes, neues Jahr!

Letzte Nacht sind wir hier beide gut ins neue Jahr gerutscht. Der Plan ins Zentrum zu fahren und dort direkt am Burj Khalifa dem Schauspiel zuzusehen ging nicht ganz auf. Die S-Bahnstation "Dubai Mall, Burj Khalifa" war vollkommen überfüllt. Wir haben es gar nicht geschafft die Station wieder zu verlassen und aus Angst vor einer Massenpanik sind wir gleich in den nächsten Zug gestiegen. Das Problem war, dass jeder neu ankommenede Zug immer mehr Leute in den Bahnhof gebracht hat und sich alles auf den Treppen staute. Mir ist bei solch vielen Menschen auf einen Fleck immer etwas unbehaglich. Unsere Idee: mit dem Zug eine Station zurück und mit dem Taxi zum Burj Khalifa fahren. Vom Zug aus haben wir dann gesehen das die Hauptverkehrsstraße komplett überfüllt war...7 Spuren Stau auf ca 15 Kilometern in jede Richtung vom Zentrum ausgehend.
Deswegen haben wir uns entschlossen "Downtown" zu verlassen und mit dem Auto auf die Palme zu fahren. Dort entstanden die obrigen Bilder.
Auf der Palme im Atlantishotel hat ebenfalls eine Silvesterparty stattgefunden, normaler Eintrittspreis ohne alles: 200 Euro...Eintrittspreis als VIP 1000 Euro...Eintrittspreis als VIP mit einem Sitzplatz in einer Lounge 3000 Euro inklusive einer Flasche Vodka und einer Flasche Champagner...
Wir hatten unsere eigene kleine Party, Karo, ich, der Land Rover mit einer Flasche Sekt und dem wunderbaren Ausblick auf die in Flammen gehüllte Skyline von Dubai nachts um 12...