Sonntag, 28. Juli 2013




 
Český Krumlov, koeniglich aufs Klo
 
Nicht weit weg von Prag liegt der idyllische kleine Ort Český Krumlov. Die Stadt wird von einem Bogen der Moldau umrandet und gehoert zum Weltkulturerbe. Wie schon erwaehnt ist es eine ewige Perle im Boehmischen Land unserer Brueder und Schwestern.
Die gesamte Altstadt ist noch aus dem Mittelalter erhalten. Viele kleine, schiefe, alte Holzhaeuser laden mit ihren unzaehligen Kneipen zum Essen und Trinken ein. Dabei kann man ganz entspannt am Wasser sitzen.
Uebertront wird die Stadt von einem Schloss, welches im zweiten Bild sehr gut zu sehen ist. Dieses kann man auch besichtigen, was wir natuerlich getan haben. Es gibt im Schloss allerlei zu sehen, es ist keineswegs so arm an Einrichtungsgegenstaenden wie Versailles. Natuerlich sind hier auch viel weniger Leute unterwegs. Vom Schloss aus hat man auch eine fantastische Sicht auf die Stadt. Fotografieren oder Filmen ist leider im Schloss nicht gestattet.
Man sieht es auf den Bildern schon ein wenig, es waren Wolken am Himmel. Am Abend hat sich dann ein kleines Gewitter zusammengebraut, was etwa eine Stunde andauern sollte. Uebriges zum ersten Mal auf der ganzen Reise (mittlerweile schon ueber eine Woche). Es sollte auch der einizige Regen  bleiben, den wir in den 2 Wochen gesehen haben. Aber nach einer Stunde war ja alles wieder vorbei und die Floetenspieler sassen wieder in den Strassen und musizierten und die Leute spazierten durch die Gassen als waere nie etwas gewesen.
Es hat sich einiges geaendert in der Stadt. Ich war ja schonmal dort vor einigen Jahren. Nun ist es so, dass man sich hauptsaechlich auf englisch sprechende Touristen eingestellt hat. Grosse Reisegruppen aus dem fernen China, Japan und Korea erkennt man natuerlich sofort, allerdings geben sich hier auch mittlerweile unzaehlige Amerikaner die Hand. Man hat natuerlich darauf reagiert. Alle Karten in den Gaststaedten sind in mindestens 3 Sprachen vorhanden, tschechisch, deutsch und englisch, einige sogar noch in spanisch. Asiatische Gaeste kommen natuerlich immer mit einem Dolmetscher, mit sie auch das richtige Bier bestellen koennen.
Das absolute Highlight war aber unser Hotelzimmer. Eine Suite im Schlosshotel "Růže" (zu deutsch "Rose"). Dort kann man wie ein Koenig hausen, mit mittelalterlichem Holzbett, alten Stuehlen, sogar einem kleinen Tron und uralten Schraenken. Ganz besonders ist natuerlich die Toilette. Sie ist modern, jedoch in eine mittelalterliche Holzverkleidung gefasst, die einem ein ganz besonderes Erlebnis vermittelt. Schade dass es sich schon um so ein modernes Modell handelt. Ein gutes, altes Plumpsklo waere sicherlich auch mal interessant gewesen.
Weiterhin sind im Hotel auch alle Tueren im Zimmer uralt. Das Oeffnen und Schliessen, vor allem in der Nacht, laesst einem das Blut in den Adern gefrieren. In der Tat koennte man nachts meinen, dass es hier spukt. Das quietschen der Tueren, das knarren der Kirschholzdielen und der Schrei der Eulen der hin und wieder von draussen hereindringt, sorgen fuer ordentlich Aufregung. Man sagt, dass noch immer der Geist einer verflossenen Dame des einstigen Koenigs durch das Schloss Krumlov und den Ort wandelt...wer weiss, vielleicht ist sie uns ja begegnet...
Wer also Grenznah wohnt sollte doch mal einen Wochenendtrip in das kleine, verschlafene Oertchen planen, es lohnt sich wirklich sehr und es nicht so ueberlaufen wie Prag. Hotels und Pensionen gibt es reichlich zum fairen Preis. Gerade im Sommer ist es hier wirklich sehr schoen, wenn man in den Strassen oder am Wasser in einer kleinen Kneipe sitzen kann und dem Treiben einfach zusieht.   


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