Sonntag, 20. September 2015


Die Schornsteine der Feen
 
Und schon sind wir inmitten einer Mondlandschaft hier in der Tuerkei. Eine Flugstunde von Istanbul entfernt findet man die wundersame Landschaft die sich Kappadokien nennt. Eine riesige Mondlandschaft aus Felsformationen, die Schornsteine der Feen.
Heutzutage wohnen hier keine Feen mehr, alle Felsen sind nun hochmodernisiert, die meisten mit Luxushotels. Auch wir wohnen in so einer Hoehle.
Wer sich das genauer ansehen moehcte, dem empfehle ich mal dieses Video von mir anzusehen: HIER KLICKEN
Das ist unser lustiges Zimmer was komplett aus dem Felsen herausgeschlagen wurde.
 
Gestern haben wir uns noch vorgenommen wandern zu gehen, was man hier wirklich sehr gut machen kann. Dabei bekommt man auch noch die aeltesten der Hoehlen zu sehen. Allerdings ist das sehr mit Vorsicht zu geniessen. Am Ende war das Wort des Tages: Schock! Es braucht manchmal nicht viel und man befindet sich aufeinmal in einer misslichen Situation. Empfohlen wird am Nachmittag zu wandern, da es dann nicht mehr so heiss ist. Allerdings ist dann auch die Zeit die man wandern kann durch den Sonnen untergang limitiert. Man sollte vor Einbruch der Dunkelheit zurueck sein.
Was wir nicht wussten, das Gebiet wird von wild lebenden Hunden bevoelkert und es kommt tatsaechlich oefters zu Zwischenfaellen, wie uns spaeter erzaehlt wurde. Allerdings wurden wir auf dem Weg durch das Tal von Wanderern gewarnt dass sich auf unserer Route Hunde herumtreiben.
Irgendwann wurde der Weg sehr schlammig und wir sind auf einen Huegel gestiegen um die weitere Route zu sehen und eventuell die Hunde. Wir sind zu viert unterwegs, somit ist die Gefahr nicht ganz so gross. Aber oben auf dem Huegel angekommen glitt aufeinmal einer Freundin von uns die Tasche aus der Hand, rollte in eine Felsspalte und blieb auf halber Hoehe an einem Ast haengen. Inhalt der Tasche: Telefone, Reisepapiere und 2 Geldbeutel mit Kreditkarten etc.
Und da standen wir nun. Die Tasche hing etwa 8 Meter unter uns und auch von unten waren es zirka 8 Meter nach oben um die Tasche zu erreichen. Mit aussichtlosen Versuchen die Taschen zu befreien indem wir Wasserflaschen und Steine danach geworfen haben wurde es langsam dunkel. Zudem hatten wir immernoch das Problem mit den Hunden. Einfach haengenlassen wollten wir die Tasche auch nicht.
Gluecklicherweise habe ich zwischen den Hoehlen in einigen Terrassengaerten jemanden herumsteigen sehen. Es war ein tuerkischer Gaertner der seine Beete bewaessert hat. Somit habe ich mit Kim beschlossen zu dem Gaertner heraufzuklettern waerend unsere beiden Freunde vor Ort geblieben sind. Nach der Klettertour habe ich dem Gaertner mit Haenden und Fuessen erklaert was passiert war.
Er schien zwar erst etwas genervt, war aber dann sehr hilfsbereit. Er wollte wissen wie weit die Taschen entfernt ist, er frage 2 Meter oder 3 Meter? Als ich aber meinte es sind wohl um die 8 Meter runzelte er nur die Stirn. Fing dann aber an in seinem Garten nach brauchbaren Dingen zu suchen. Am Ende waren es 2 lange Stoecke. Er kam mit uns.  
Als Terrassengaertner war er natuerlich viel erfahrener als wir es waren. Er grub von unten mit den Stoecken Loecher in den Hang die als Treppen dienten und kletterte langsam herauf. Am Ende konnte er sich die Tasche mit dem Stock angeln und wir hatten unsere Habseeligkeiten wieder.
Wir haben gefragt ob wir vielleicht durch seine Gaerten die Strasse erreichen koennten um ein Taxi zu bekommen. Er meinte ja das sei moeglich und hat uns sogar angeboten uns zurueck zu fahren. Das war wirklich sehr nett. Er gab uns zu verstehen dass er wohl noch etwas aufraeumen musste und kletterte in seinen Garten. In der Zeit sammelten wir uns und fingen ebenfalls an hinaufzuklettern. Dann sahen wir die Hunde, die uns laengst entdeckt hatten. Ungefaehr 5 wilde Hunde kamen im schnellen Tempo den Hang entlang. Also mussten wir etwas schneller klettern. Wir waren gerade schnell genug um unseren freundlichen Gaertner zu erreichen, zum gleichen Augenblick als uns die Hunde eingeholt hatten. Allerdings schreckten die Hunde dann zum Glueck zurueck und gingen einem anderen Weg nach.
Somit ist also alles nochmal gut gegangen. Es ein Abenteuer was schnell haette umschlagen koennen. Wir waren sehr froh als uns der Mann heimgefahren hat. Er hat uns auch noch frisches Gemuese aus seinem Garten mitgegeben.
Das war unsere kleine Wandertour. Der Gaertner wird sich sicherlich auch gedacht haben: "Diese naiven Touristen immer...". Auch heute wollen wir wieder in die Taeler, allerdings diesmal in einer gefuehrten Tour, das ist vielleicht etwas sicherer. 

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