Sonntag, 15. Mai 2011





Algier - eine Stadt voller Leben




Algerien hat mich mit einem sehr angenehmen, meditarren Klima begruesst. Es liegt ganz im Norden an der Kueste und ist etwa eine anderhalbe Flugstunde vom europaeischen Festland entfernt. Die Innenstadt ist groessten Teils in einem alten, franzoesischen Kolonialstil gehalten. Jedes Haus muss weiss sein, alle Fensterlaeden sind blau gestrichen. Die Fassaden der Hauser sind meist schon ganz schoen mitgenommen, die salzige Meeresluft ist sehr aggressiv. Durch die engen Gassen schiebt sich das Leben der Stadt. 2 Millionen Menschen leben hier. Man findet ein Geschaeft neben dem anderen. Gehandelt wird alles Moegliche. Allerdings, was einem hier gleich angenehm auffaellt, man wird von den Haendlern nicht angequatscht. Sie sitzen meisst einfach vor ihren Geschaeften und bewegen sich erst wenn jemand was will. Man sollte aber wissen was man will, denn grossartig zeigen und erklaeren moegen die Haendler auch nicht. Heute standen wir eine halbe Stunde am Strassenrand und haben versucht ein Taxi zu bekommen. 3 Taxi's haben uns abgesagt mit der Begruendung: "Nein, das ist uns zu weit, da fahren wir nicht hin.", und dabei ging es nur um etwa 10km. Nachmittags sitzen mein Kollege und ich meist in den Strassencafes und schauen dem Treiben zu. Durch die Strassen zu laufen ist relativ sicher, ausser wenn man sich in den alten Kern der Stadt wagt, die sogenannte "Kasbah", dort koennten einige Taschendiebe lauern. Leider ist die Stadt groesstenteils extrem verschmutzt. Es ist genau der Grat zwischen alten Charme der Kolonialhaeuser und Ruinen, die kurz vorm den Zerfall stehen.

Hin und wieder findet man in den Haeusern kleine Bars, die auch hier nicht allzu auffaellig sind. Mein Kollege wollte es mir nur mal zeigen. Die Bars sind eher sehr sehr schlicht gehalten, sehr gut besucht und total verqualmt. Viele Leute treffen sich hier zu einem "Nach der Arbeit - bis tief in die Nacht Bier". So wie die beiden Kameraden oben auf dem Bild rechts (ganz links ist mein Kollege). Einer der beiden sprach sogar deutsch. Er hat mir einen langen Vortrag ueber die deutschen Kaiser gehalten und konnte mir sogar sagen in welchen Staedten sie jeweils ernannt wurden, auch die deutschen Philosophen kannte er alle und deutsche Autos waren sehr beliebt. Die beiden Kameraden sassen schon etwas laenger dort, aber man hat sich gefreut mal jemand deutsches zu sehen. Touristen gibt es hier fast keine, was leider an den vielen Jahren des Terrorismus liegt, der aber nun vorbei ist. Verstaendigen kann man sich hier nur in Arabisch oder Franzoesisch. Ich muss mir also immer die Brocken, die ich von beiden Sprachen beherrsche gezielt zusammenbauen. Leider mag man hier die Araber von der Saudi Arabischen Halbinsel nicht und es gibt einige unterschiede in der Sprache. Als ich das arabische Wort fuer "danke" (shukran) gestern verwendet habe, gab es als Antwort: "Wir moegen hier keine Kamele"...man will hier leiber das Wort "Shahra" zum Dank hoeren. Dennoch war es eine interessante Erfahrung mal mit den Einheimischen zu reden, beide geben uebrigens Unterricht an der Universitaet...

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