Die McDonald Douglas MD11
Gestern war es soweit. Einige meiner Freunde haben ein Geburtstagsgeschenk fuer mich arrangiert, von dem ich gar nichts wusste. Grund fuer die Verspaetung waren einige Dokumente die man fuer mich beschaffen musste, was alles hinter meinem Ruecken passiert ist und am Ende sogar meinen Chef involviert hat. Alle haben dicht gehalten.
Ein Freund der hier bei der Lufthansa arbeitet hat eine ganz besonderen Besuch fuer mich organisiert. Dabei durfte ich den sogenannten Turn-Around einer Frachtmaschine hautnah erleben. 13:45 Uhr war Landung, geplanter Abflug 16:20 Uhr. Somit hatten wir das ganze Flugzeug fast 3 Stunden fuer uns alleine.
Dabei haben wir wirklich jeden Zentimeter unter die Lupe genommen. Von den Reifen, uebers Cockpit bis hin zum Frachtraum.
Die MD11 ist ein wunderbares Flugzeug. Natuerlich ist der Frachter etwas spartanischer als eine Passagiermaschine und verzichtet auf jeglichen Luxus, ausser natuerlich die Toilette und die Kaffeemaschine.
Die MD11 ist ein richtiges Arbeitstier, was man schwer beladen kann, aber vor allem ist sie schnell und unheimlich laut. Eben noch ein richtiges Flugzeug. Die Maschine in den Bildern ist 15 Jahre alt, also noch relativ jung wenn man bedenkt dass Frachter teilweise weit ueber 40 Jahre lang geflogen werden.
Als die MD11 1990 auf den Markt kam, war sie das fortschrittlichste und modernste Flugzeug der Welt und in direkter Konkurrenz mit dem Airbus A340, der Boeing 747 und der schon etwas betagten Lockheed L1011 Tristar, ueber die ich hier schonmal etwas geschrieben habe.
Markant ist natuerlich das dritte Triebwerk am Hecke der Maschine.
Gelandet ist die MD11 aus Hyderabad in Indien mit leichten Triebwerksproblemen, allerdings haben wir festgestellt dass das nichts Ernstes gewesen ist, nur ein kleiner Ruettler. Beim Fertigmachen ging dann eine Cargotuere nicht zu, das wurde aber fachmaennisch mit WD40 behoben.
Das Cockpit ist natuerlich wie bei der Passagiermaschine, genau identisch, im Rest der Maschine sieht es eher aus wie in einem Heizungskeller. alles liegt offer, einfach und leicht. Das Cockpit der MD11 ist noch komplett aus Metall, was ja heutzutage eher unueblich ist, allerdings setze man damals auf die Robustheit, aufgrund der Vergangenheit des Herstellers fuer Kampfjets.
Wohingegen das Vorgaengermodell DC10 sich auch noch wie ein Kampfjet fliegen laesst, ist die MD11 schon weitaus mehr auf den taeglichen Gebraucht als Passagier und Frachtmaschine ausgelegt, bis auf die hohe Landegeschwindigkeit von ueber 300km/h.
Sicher hatte die Maschine schon einige Gebrauchsspuren. Als Passagier faellt einem das manchmal gar nicht so auf, hoechstens mal an den Tragflaechen wenn man lange schwarze Flecken sieht. Mein Kumpel sagt aber das ist kein schlechtes Zeichen, denn das heisst heisst dass die Maschine regelmaessig geschmiert wird, was lebensnotwendig ist, wenn man lange und sicher fliegen moechte.
Highlight war dass ich die Maschine betanken durfte, mit 57,4 Tonnen Kerosin. Soviel braucht Sie von hier bis nach Frankfurt unter Volllast in knapp 6 Stunden Flugzeit.
Puenktlich um 16:20 Uhr meinter der Captain dann dass er gerne los moechte und wir haben ihm das Flugzeug ueberlassen.
Und dann donnerte die MD11 ueber die Startbahn mit einem Hoellenlaerm und viel Getoese in den Abendhimmel.
Das war natuerlich ein ganz besonderes Geschenkt, ich wuerde fast meinen das beste Geburtstagsgeschenk aller Zeiten, denn so schnell werde ich das nicht vergessen.
Danke hierbei nochmal an Marcus und Markus die mir das ermoeglicht haben.
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